»Hoffnungslose Kriminelle« und »Neigungstäter«

Die Erfassung der Frühkriminalität im wissenschaftlichen Wirken von Friedrich Schaffstein (1905–2001)

2022. 309 S.
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ISBN 978-3-428-18699-0
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ISBN 978-3-428-58699-8
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Beschreibung

Die Arbeit widmet sich dem Strafrechtler Friedrich Schaffstein, der über den Großteil des 20. Jahrhunderts das deutsche Jugendstrafrecht prägte. Elementares Forschungsvorhaben Schaffsteins war dabei die Prognostizierbarkeit kriminellen Verhaltens, dem er zunächst während der Zeit des Nationalsozialismus ideologische Parameter zugrunde legte. In der Bonner Republik versuchte Schaffstein Prognosekriterien durch zahlreiche empirische Arbeiten zu ermitteln, sodass er bis in die 1970er Jahre ein Alleinstellungsmerkmal in der westdeutschen Rückfallforschung besaß. In der Arbeit werden Verbindungen zwischen diesen beiden vorgeblich methodisch getrennten, jedoch gleichsam zweckgerichteten Vorhaben beleuchtet. Darüber hinaus wird Schaffsteins biografischer Werdegang dargestellt, um die Entstehung und Entwicklung der für sein wissenschaftliches Wirken essentiellen personellen Verbindungen und kriminologischen Strömungen aufzeigen zu können.

Inhaltsübersicht

A. Einleitung

B. Friedrich Schaffsteins Werdegang bis 1945
Wissenschaftliche Anfänge — Profilierung und Engagement im Nationalsozialismus — Erste Beiträge zum Jugendstrafrecht — Debatten in der Akademie für Deutsches Recht — Das Reichsjugendgerichtsgesetz von 1943 — Gründungsdekanat in Straßburg und Kriegsende — Würdigung des wissenschaftlichen Wirkens Schaffsteins im Nationalsozialismus

C. Schaffstein und die Jugendkriminologie nach 1945
Flucht in die Dogmatik und Rückkehr an die Universität — »Neue Wege zur Bekämpfung der Jugendkriminalität«? — Legitimierung und Rückgriff als wissenschaftliche Strategie — Erste Erfolge kritischer Empirie: Schaffstein im Spannungsverhältnis von tradierter und reformorientierter Kriminologie — Kriminologische Wertungszentren und ihr Fortwirken bei Schaffstein — Zusammenfassung

D. Fazit

Anhang
Empirische Dissertationen unter Schaffstein — Schriftenverzeichnis Friedrich Schaffstein

Literatur-, Quellen- und Personenverzeichnis

Pressestimmen

»Der Quellenreichtum dieser Arbeit und die Courage ihres Verfassers sind ein Glück. Diese Sichtung des Werkes von Friedrich Schaffstein ist das Geburtstagsgeschenk zum Jubiläum 100 Jahre JGG.« Lukas Pieplow, in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe, 2/2023

»Alles in allem hat der Verfasser gleichwohl eine informative und anregende, auf eine Vielzahl von Quellen gestützte Dissertation über einen der sowohl bedeutendsten als auch umstrittensten deutschen Strafrechtslehrer des 20. Jahrhunderts vorgelegt. Vor allem wegen ihrer Aussagen zur Nachwirkung nationalsozialistischer Rechtsvorstellungen in der Bundesrepublik Deutschland sollte sie nicht nur von am Jugendstrafrecht interessierten Personen zur Kenntnis genommen werden, sondern verdient eine möglichst breite rechtshistorische Leserschaft.« Dr. Thomas Krause, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, German. Abt., Bd.140/2023

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