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Herrschaft und Verwaltung in der Frühen Neuzeit
2014. 200 S.
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ISBN 978-3-428-14150-0
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Beschreibung

Ausgehend von der klassischen Annahme Max Webers, wonach Herrschaft im Alltag Verwaltung sei, analysiert der Sammelband Kommunikationsprozesse zwischen Herrschaft, Administration und Administrierten in europäischen Territorien der Frühen Neuzeit. Der verbreiteten Vorstellung, dass diese Kommunikationsprozesse weitgehend von Befehl und Gehorsam bestimmt waren, setzen die in diesem Band versammelten Einzelstudien differenzierte historische Analysen der Konstellationen und Dynamiken des Dreiecksverhältnisses entgegen. Die Beiträge widmen sich den spezifischen Formen und Verfahren der Kommunikation zwischen Landesherrn, Verwaltungen und Untertanen, und befassen sich mit deren sprachlicher Ausgestaltung. Zudem fokussieren mehrere Beiträge den Organisationscharakter von Verwaltungen, um das Verhältnis zwischen herrschaftlichen Initiativen und administrativem Handeln, sowie die Rolle von – nicht selten eigendynamischen – Verwaltungspraktiken zu bestimmen. Die hier vorgestellten neuen Ansätze der Verwaltungsgeschichte und Überlegungen zur Verwaltungskultur lösen sich von der konventionellen »Rationalitätserzählung« der Bürokratie in der Moderne, indem sie nach vielfältigen Rationalitäten und Logiken fragen, die das herrschaftliche und administrative Handeln in der Vormoderne prägten.

Inhaltsübersicht

Stefan Brakensiek
Einleitung: Herrschaft und Verwaltung in der Frühen Neuzeit

Corinna von Bredow
Die niederösterreichischen Kreisämter als Scharnier zwischen Landesregierung und Untertanen – Kommunikationsprozesse und Herrschaftspraxis

Peter Collmer
Dreieckskommunikation in der polnisch-litauischen Adelsrepublik. Vier Thesen und ein Quellenbeispiel

Simon Karstens
Verteidiger des Glaubens und Verteidiger von Interessen. Herrschaftssicherung durch Kirchen- und Konfessionspolitik am Beispiel Karls VI. in den Südlichen Niederlanden

Hanna Sonkajärvi
Supplikationen als Mittel zur Herrschaftsvermittlung in den Österreichischen Niederlanden im 18. Jahrhundert?

Bettina Severin-Barboutie
Herrschaft durch Kommunikation im napoleonischen Empire. Eingabepraktiken im Großherzogtum Berg

Nicolás Brochhagen
Zur Akzeptanz fürstlicher Herrschaft vor Ort. Landesherrliche Visitation und diskursive Praxis lokaler Akteure (Hessen-Kassel, 17. Jahrhundert)

Birgit Näther
Produktion von Normativität in der Praxis: Das landesherrliche Visitationsverfahren im frühneuzeitlichen Bayern aus kulturhistorischer Sicht

Klaus Margreiter
Die gute Schreibart in Geschäften. Normen und Praxis der Verwaltungssprache ca. 1750–1840

Birgit Emich
Verwaltungskulturen im Kirchenstaat? Konzeptionelle Überlegungen zu einer Kulturgeschichte der Verwaltung

Stefan Haas
Verwaltungsgeschichte nach Cultural und Communicative Turn. Perspektiven einer historischen Implementationsforschung

Barbara Stollberg-Rilinger
Schlusskommentar

Pressestimmen

»Am Schluss kommentiert B. Stollberg-Rilinger die Ergebnisse der Tagung. Sie betont, dass die Analyse der Kommunikationsprozesse für die Kulturgeschichte der Verwaltung zentral sei. Die theoretischen Instrumentarien sowie die Analyse der symbolischen Dimension von Praktiken sind für eine postmoderne Kulturgeschichte der Verwaltung geeignet. Ihnen ist eine breite Rezeption zu wünschen.« Pauline Puppel, in: Historische Zeitschrift, 301 (2) 2015

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