Geschichte, Raum, Weltordnung

Eine Untersuchung von Carl Schmitts Völkerrechtslehre

2025. 273 S.
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ISBN 978-3-428-18832-1
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Beschreibung

Diese Studie konzentriert […] sich auf ein Thema, das umfangreiche Debatten ausgelöst hat – was wenig überrascht, da das Bestehen von Kontroversen gerade die Bedeutung und Notwendigkeit weiterer Forschung bestätigt. Bemerkenswert ist jedoch, dass die Diskussionen um Carl Schmitts Völkerrechtslehre weit über den Rahmen üblicher wissenschaftlicher Meinungsverschiedenheiten hinausgehen. Für einige ist Schmitts Theorie ein veraltetes, negatives Erbe, während sie für andere eine treffende Diagnose der aktuellen globalen Krise oder sogar eine mutige Prophezeiung der zukünftigen Weltordnung darstellt.

Diese diametral entgegengesetzten Bewertungen treffen in einem Punkt zusammen, was selbst Ausdruck der dialektischen Bewegung der Geschichte ist: Das Weltsystem und seine Wissensgrundlagen, die wir einst kannten, unterliegen einer intensiven, tiefgreifenden Neuordnung.

(Aus dem Vorwort)

Inhaltsübersicht

A. Das Völkerrecht als Angelpunkt der Weltgeschichte: Erläuterung der These von Carl Schmitt
Weltgeschichte und Völkerrecht – Raum, Weltordnung und Völkerrecht – Gliederung der Arbeit

B. Prolog: Zuordnung Schmitts Völkerrechtslehre
Das Jus Publicum Europaeum in der Rechtsgeschichte – Schmitts jus publicum Europaeum als globale Raumordnung – Das Völkerrecht: eine rationalistische (Un-)Ordnung? – Abschied vom 19. Jahrhundert: die Aufhebung der These Webers durch Schmitt

C. Geistiges Postulat: Metaphysik, Metahistorie, Metaphorik im Konzept des Nomos
Etymologische und begriffliche Auslegung – Pluralität als metaphysische Kritik des Subjektivismus – Metahistorie statt Metaphysik – Schritt zurück zur Metapher

D. Ideengeschichtliche Voraussetzung: Philosophie und Historie
Der Zusammenbruch des Dualismus in den Geisteswissenschaften des 19. Jahrhunderts – Das Verschwinden der Metaphysik in der Geschichte

E. Institutioneller Präzedenzfall: Organische Weltordnung
Zur Körperfrage des Politischen – Intermezzo der Gouvernementalität: Biopolitik als Geopolitik – Das Vorbild »Mitteleuropa«

F. Schmitts jus publicum Europaeum: Völkerrecht als Raumordnung
Landnahme und das globale Liniendenken – Innen und außen, Europa und Nicht-Europa – Seenahme und maritime Existenz – Lex fundamentalis: Gegensatz und Gleichgewicht der Räume

G. Die neue Auffassung der Völkerrechtslehre und die Auflösung des jus publicum Europaeum
Die Geburt des universellen Völkerrechts – Universelles Völkerrecht und Staat – Von Koexistenz zur Civitas Maxima – Der Bedeutungswandel des gerechten Krieges im Völkerrecht – Genealogie und Universalität des Völkerrechts – Weg zum Großraummodus

H. Der Großraum als Paradigma des Ordnungsprinzips
Schmitts Großraum: Begriff, Eigenschaft und Elemente – Großraum, Reich, Imperialismus – Großraum, Völkerrecht, konkrete Ordnung – Großraum, Raumrevolution und Universalismus

I. Epilog: Sprung aus dem Dschungel der »-ismen«

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