Idiome - Praktiken - Strukturen
Beschreibung
Seit Mitte der 1990er Jahre findet die Wissenschaftsgeschichte der Sozialwissenschaften eine wachsende Aufmerksamkeit. Der Sammelband leistet einen wichtigen Beitrag zu dieser Entwicklung, indem er drei Aspekte fokussiert: Sozialwissenschaftliche Idiome, Praktiken und Strukturen. Die Beiträge des Sammelbands gehen davon aus, dass idiomatische Sprachprägungen, praxeologische Spezialisierung und strukturelle Schließungen dazu beigetragen haben, dass für den Gegenstandsbereich des Sozialen ein als wissenschaftlich markiertes Sonderwissen hervorgebracht wurde. Trotzdem erlangten die Sozialwissenschaften für die Deutung von Gesellschaft nie jene hegemoniale Stellung, wie sie die Naturwissenschaften erreicht haben. Um so stärker sind sie in ihrem wissenschaftlichen Selbstverständnis von der gegenwärtigen Wissenschaftsskepsis betroffen. Mit Blick auf diesen Trend analysiert der Sammelband systematisch die historische Entwicklung und Eigenart der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert, indem er den Zusammenhang der genannten drei Aspekte beleuchtet.
Inhaltsübersicht
I. Einleitung
Uwe Dörk: Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert: Idiome – Praktiken – Strukturen
II. Theorie
Andreas Langenohl: Der voranalytische Moment der Analyse. Zugänge zu ›Idiomen der Gesellschaftsanalyse‹
III. Fallstudien zur Institutionalisierung von Soziologie
Katharina Neef: Die Internationalität und Transnationalität soziologischer Netzwerke nach 1900, mit besonderem Blick auf das Institut International de Sociologie
Roberto Sala: Ein schwaches Etikett? Die deutschsprachige Soziologie im frühen 20. Jahrhundert
Niall Bond: Ferdinand Tönnies, französisch gelesen
IV. Langzeitstudien zur Methoden- und Disziplinevolution
Serge Reubi: Die Enthüllung der Welt? Luftfotografie und die Sozialwissenschaften im Frankreich der Zwischenkriegszeit
Benno Nietzel: Zur politischen Geschichte der Kommunikationsforschung als empirischer Sozialwissenschaft. Die Vereinigten Staaten und Deutschland in transatlantischer Perspektive von den 1920er bis 1960er Jahren
V. Strukturelle und idiomatische Neuprägungen nach 1945
Martina Mösslinger: Die UNESCO und ihr Einfluss auf die Sozialwissenschaften anhand des Beispiels der sozialwissenschaftlichen Assimilationsforschung (1945–1962)
Norbert Grube und Fabian Link: Kooperation, Konkurrenz, Konflikt: Das Allensbacher Institut für Demoskopie und das Frankfurter Institut für Sozialforschung in den 1950er Jahren
Christian Dayé: Die Blindheit der Auguren: Delphi, Political Gaming und das Phänomen der wechselseitigen Nichtbeachtung
Verena Halsmayer und Eric Hounshell: Inszenierungen von ökonomischer Methodik, Interventionswissen und wissenschaftlichen Personae. John K. Galbraith und Robert M. Solow zu Methode und Politik in der Industriegesellschaft (1967)
VI. Schluss
Fabian Link: Idiomatische, praxeologische und institutionelle Aspekte in der Geschichte der Sozialwissenschaften: Setzungs-, Umbesetzungs- und Absetzungsdynamiken
Autorenverzeichnis
Pressestimmen
»Der vorliegende Sammelband präsentiert durch die Bank lesenswerte und originelle Artikel. Auch bereits erfahrene Sozialwissenschafter*innen werden aus diesem Buch zahlreiche neue Einsichten gewinnen können.« Martin Gloger, in: Socialnet Rezensionen vom 19.02.2021
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