Gemeinschaft und Gesellschaft: Über die Schwierigkeiten einen Unterschied zu machen

Zur Rekonstruktion des primären Theorieentwurfs von Ferdinand Tönnies

2005. XXI, 458 S.
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ISBN 978-3-428-11323-1
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ISBN 978-3-428-51323-9
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Beschreibung

Als Klassiker der Soziologie bewahrt der kulturelle Diskurs die Werkspur von Ferdinand Tönnies. Nach der von Frank Osterkamp durchgeführten Interpretation ist der einzelwissenschaftliche Soziologe Tönnies jedoch erst das Ergebnis der einsichtsvollen Selbstverwandlung eines systematisch arbeitenden, wissenschaftstheoretisch, erkenntnisanthropologisch und evolutionstheoretisch argumentierenden Philosophen. Die Rekonstruktion zeichnet das bisher ungemalte Bild eines der kreativen Forschungsphilosophen der Epochenschwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert. Zug um Zug tritt das Spannungsgefüge einer Theorielandschaft hervor, die sich als Themenmatrix der Philosophie des 20. Jahrhunderts entpuppt. Ausgangspunkt ist eine problemorientierte Sichtung der Tönnies-Forschung. Im Zentrum der anschließenden Darlegungen stehen u. a. Tönnies' wissenschaftstheoretischer Konstruktivismus, das Prekärwerden der Stellung der Philosophie im Verhältnis zu den Wissenschaften, seine doppelparadigmatische "psychische Anthropologie", die Nachkonstruktion zweier Modellvarianten der Theorie von Gemeinschaft und Gesellschaft, eine bisher weitgehend außer acht gelassene Sprachtheorie und die weltbildgeschichtlich reinterpretierte Operationalisierung des Grundrisses zwischen einer atomar-nominalistischen und einer holistisch-prozessualen Erklärungsontologie moderner Wissenschaft.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: I. Einleitung - II. Erlösungshistorismus der Vergegenwärtigung des Individuell-Einmaligen oder konstruktive Theorie sozialer Strukturtypen - III. Wissenschaftstheoretischer Konstruktivismus zwischen pragmatisch-intuitionistischer Fundierung samt Kohärenz-Realismus des wissenschaftlichen Wissens und sich vollständig autarkisierendem, reinem Operationalismus (radikalem Konstruktivismus) - IV. "Psychische Anthropologie" als Zugangstor und Basisreservoir der Kulturwissenschaften: Tönnies' doppelperspektivische Sprengungstheorie personaler Subjektivität - V. Philosophie zwischen Wissenschaftstheorie, Ethik und Weltbildformung in der Habilitationsschrift - VI. Zweistufige Einführung von Gemeinschaft und Gesellschaft als Normaltypen in der Habilitationsschrift: Pragmatisch zuspitzende, logisch-ontologische Konstruktion mit typusspezifischer Ausgestaltung und die Verzwiefachung des typisierten Bezugssinnes von Gemeinschaft und Gesellschaft - VII. Problemspur und Bewältigungsversuch der zwei konkurrierenden Modellsinne: Ein metatheoretischer Perspektivenswitch auf die eigene Theoriebildung und seine dialogische Prozessualisierung als Lösungsfigur - VIII. Die verwendete rekonstruktionsanalytische Terminologie und ein Schattenriß der werkgenetisch sich abzeichnenden Gesamtstruktur der frühen Tönniesschen Theoriebildung: Die "konzentrisch rückkoppelnde Zweischaligkeit" zwischen wissenschaftstheoretischen Rahmungshorizonten und eingebetteter Theoriewelt mit wissenschaftlich spezialisiertem Erfahrungsprozeß - IX. Tönnies' Grenzen im Umgang mit der eigenen Theoriebildung: Formale Rationalisierung und ästhetisch-ethische Intensivierung - X. Schluß: Antikritik der Tönnieskritik von René König - Literatur- und Personenverzeichnis

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