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Fiskus, Kirche und Staat im konfessionellen Zeitalter
1994. Tab., Abb.; 395 S.
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ISBN 978-3-428-08250-6
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ISBN 978-3-428-48250-4
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Beschreibung

Thema des vorliegenden Bandes ist das Verhältnis zwischen dem religiösen Bereich und den obrigkeitlichen Gewalten, die wir mit dem Begriff des Staats umschreiben, und es geht dabei im besonderen um die Rolle des Fiskus. Als zeitlicher Rahmen gilt das konfessionelle Zeitalter, in dem sich die folgenschweren Vorgänge der Reformation und Gegenreformation oder katholischen Reform abspielten. Den geographischen Raum bilden einerseits die Staatenwelt der Appenninenhalbinsel, andererseits das Reich und seine Territorien. Die Betonung liegt auf wirtschaftlichem Terrain, aber Aufmerksamkeit wird auch auf das komplexe Gewebe des Politischen, Religiösen und Kirchlichen gerichtet. Es geht also in gewisser Hinsicht um einen interkulturellen Vergleich.

Zusammenfassend können die Ausgangshypothesen des Sammelbandes folgenderweise dargestellt werden: Die erste Annahme ist, daß es in dieser Zeitspanne, die von der Entstehung des frühmodernen Staates geprägt ist, einen Zusammenhang zwischen der Formierung der staatlichen Strukturen und der der neuen Territorialkirchen gibt. Die zweite Annahme ist, daß der neue Staat sich nicht darauf beschränkt, sich Kirchengüter anzueignen, sondern schon vor der Reformation dazu neigt, das eigene Interesse und auch die Kontrolle auf den kirchlichen Apparat insgesamt auszudehnen.

Die darauf aufbauende Hypothese, die in den Beiträgen des Bandes überprüft wird, lautet folgendermaßen: Der Staat nahm dadurch, daß er sich konfessionalisierte und in Theorie und politischer Praxis neue Denk- und Handlungsmuster entwickelte, bis zu einem gewissen Grad selbst kirchliche Züge an. Gleichzeitig säkularisierte sich die Kirche, indem sie sich die innersten Funktionen des wirtschaftlichen, politischen und staatlichen Lebens aneignete.

Inhaltsübersicht

Inhalt: P. Prodi, Einführung - H. Kellenbenz, Fiskus, Kirche und Staat im konfessionellen Zeitalter - M. Bianchini, Die Besteuerung in der Neuscholastik und in den politischen Schriften in Italien im 16. und 17. Jahrhundert - K. Blaschke, Fiskus, Kirche und Staat in Sachsen vor und während der Reformation - M. Schaab, Territorialstaat und Kirchengut in Südwestdeutschland bis zum Dreißigjährigen Krieg. Die Sonderentwicklung in der Kurpfalz im Vergleich mit Baden und Württemberg - O. Pickl, Fiskus, Kirche und Staat in Innerösterreich im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation (16./17. Jahrhundert) - E. Schubert, Staat, Fiskus und Konfession in den Mainbistümern zwischen Augsburger Religionsfrieden und Dreißigjährigem Krieg - G. Immler, Finanzielle Beziehungen zwischen Kirche und Staat in Bayern zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges - R. Postel, Kirchlicher und weltlicher Fiskus in norddeutschen Städten am Beginn der Neuzeit - K. Krüge, Die Staatsfinanzen Dänemarks und Schwedens im 16. Jahrhundert. Ein Strukturvergleich - G. Coppola, Fiskus, Finanz und Religion: Der Staat Mailand von Carlo bis Federigo Borromeo - R. Bizzocchi, Steuerpolitik und kirchliche Immunität in der Toskana der Medici zwischen Republik und Großherzogtum (15./18.Jh.) - G. Del Torre, Die Kirchenpolitik der Republik Venedig in der Neuzeit: Das Steuersystem - A. Musi, Fiskus, Religion und Staat in Süditalien (17./18. Jahrhundert) - W. Reinhard, Papstfinanz, Benefizienwesen und Staatsfinanz im konfessionellen Zeitalter - A. Mazzacane, Giambattista De Luca und die »Gesellschaft für Ämterkauf«

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