Manipulationen von Referenzwerten wie LIBOR und EURIBOR und deren aufsichts- und privatrechtliche Folgen
Beschreibung
Der LIBOR-Manipulationsskandal wird mitunter als einer der größten Finanzskandale unserer Zeit bezeichnet. Allein das Gesamtvolumen der auf den LIBOR und den EURIBOR referenzierenden Finanzinstrumente bezifferte das FSB auf 370 Billionen Euro. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Manipulationen auch einschneidende rechtliche Folgen hatten. Der Autor legt die erste umfassende Untersuchung dieser vielfältigen Rechtsfragen aus der Perspektive des Unionsrecht und der deutschen Rechtsordnung vor. Neben einer Analyse zu den rechtsökonomischen Grundlagen von Financial-Benchmarks enthält das Werk u.a. nähere Ausführungen zum präventiven Aufsichtsrecht in Form der neuen Benchmark-VO der EU, zum Marktmanipulationsverbot und zum Privatrecht. Gerade der letztere Bereich verdient besonderes Augenmerk, weil sich durch die Bezugnahme auf Benchmarks in Finanzkontrakten und -instrumenten jede Manipulation auch auf die jeweiligen Vertragspflichten der Parteien auswirkt.
Inhaltsübersicht
Einleitung
Financial-Benchmarks als Untersuchungsgegenstand
1. Rechtsökonomische und rechtstatsächliche Grundlagen
Benchmarks und andere Indizes auf den Finanzmärkten – Nutzen und Risiken von Indizes und Benchmarks – Internationale Regulierungsbestrebungen – Fazit zu den rechtsökonomischen und rechtstatsächlichen Grundlagen
2. Die Benchmark-Verordnung der EU
Einführung – Ausgewählte Regulierungsinstrumente und Rechtsfragen – Behördenbefugnisse und Sanktionen – Fazit zur Benchmark-Verordnung
3. Aufsichtsrechtliche Aspekte manipulierter Benchmarks
Verstoß gegen Marktmanipulationsverbote – Kartellaufsichtsrechtliche Aspekte manipulierter Benchmarks
4. Privatrechtliche Aspekte manipulierter Benchmarks
Vertragsrechtliche Einordnung und Implikationen von (manipulierten) Benchmarks – Wissensabhängige Manipulationsfolgen – Deliktsrechtliche Folgen von Manipulationen – private enforcement im Unionsrecht bzw. im unionsrechtlich determinierten nationalen Recht – Schadensrechtliche Aspekte
5. Schluss
Wesentliche Ergebnisse und Ausblick
Literatur- und Sachwortverzeichnis
Pressestimmen
»Im Zentrum dieser in Mainz unter der Betreuung von Peter O. Mülbert entstandenen Dissertation steht die juristische Bewältigung der Manipulationen von LIBOR, EURIBOR und anderen Indizes, die gemeinhin unter dem Begriff ›Financial Benchmarks‹ zusammengefasst werden. Der Verfasser gibt sich dabei nicht etwa einer historischen Genese hin, sondern packt das Thema aus der Perspektive des aktuellen Rechts an. […] Insgesamt handelt es sich allerdings um ein hervorragend geschriebenes, durchdachtes Werk, an dem niemand vorbeikommt, der sich über Financial Benchmarks informieren will.« Prof. Dr. Matthias Lehmann, in: Neue Zeitschrift für Gesellschaftsrecht, 34/2019
»Die von Peter O. Mülbert betreute Dissertation von Sajnovits zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie nicht bei der Darstellung der zahlreichen neuen gesetzgeberischen Maßnahmen stehenbleibt. Ihr Ziel ist vielmehr die dogmatische Durchdringung der vielschichtigen, sich aus der Manipulation von Referenzwerten ergebenden Rechtsfragen. [… ] Alles in allem handelt es sich um ein Werk, das die mit den Benchmark-Manipulationen zusammenhängenden rechtlichen Fragen umfassend und fundiert aufarbeitet. Gleichzeitig geht es weit über diese ›enge‹ Thematik hinaus. Das macht es besonders lesenswert.« Prof. Dr. Petra Buck-Heeb, in: Die Aktiengesellschaft, 9/2019
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