Erlaubte Zweifel

Cioran und die Philosophie

2014. 319 S.
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ISBN 978-3-428-14390-0
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Beschreibung

Das Denken des rumänisch-französischen Schriftstellers E. M. Cioran (1911–1995) wurde oft als Skepsis begriffen. Dennoch hat Cioran keinen anderen Philosophentypus mit mehr Mißtrauen betrachtet als den Skeptiker: Dieser beschränke sich auf die philosophisch etablierten, »erlaubten Zweifel« an äußeren Tatsachen, er wende die Skepsis nicht auf sich selbst an. So entgingen dem methodischen Zweifler jene Einsichten, die allein die Verzweiflung bereithält. Verzweiflung ist der Zweifel an der eigenen Person, damit aber auch die zugleich destruktive und schöpferische Bewegung eines freigewordenen Denkens.

»Erlaubte Zweifel« bietet dem deutschsprachigen Publikum erstmals ein philosophisches Gesamtporträt Ciorans. In seinem Mittelpunkt steht das leidenschaftliche und polemische Verhältnis Ciorans zur Philosophie selbst, wie es ihn als Denker, als Leser sowie als Autor charakterisierte.

Inhaltsübersicht

Statt eines Vorworts

I. Vom Skeptizismus der Alten zur Verzweiflung der Modernen: Lektüren

Spätzeit – Kynismus – Kyrenaiker – Stoa – Epikur – Pyrrhonismus – Spätantike – Antike Lebensweisheit, christliche Sterbekunst – Gnosis – Buddhismus, Indien, Asien – Mystik – Moralistik – Montaigne – La Rochefoucauld – Pascal – Skepsisintegration – Hume – Achtzehntes Jahrhundert – Anthropologie – Nihilismus – Postromantik – Kierkegaard – Lebensphilosophie – Schopenhauer – Nietzsche – Klages – Psychoanalyse – Existenz-Philosophien – Heidegger – Sartre – Camus – Fortschrittsskepsis – Geschichtsskepsis – Sprachskepsis – Wittgenstein – Negativität – Verzweiflung

II. Der Gelegenheitsdenker: Begriffe und Befindlichkeiten

Antiphilosophie – Launen, Affekte, Stimmungen – Ohnmacht, Allmacht, Repräsentation – Ehrgeiz – Schreiben (I): Notwehr – Schreiben (II): Ressentiment – Stilmodelle – Definitionsscheu – Meinungsfreiheit – Glaubensschwäche – Überfülle, Nichtsgefühl – Ekstase, Rausch, Klarsicht – Umkehr, Einkehr, Inversion —Täuschung, Enttäuschung, Erkenntnis – Sein, Schein, Erscheinung – Wahrheit – Volksweisheit, Alltagswissen, Common Sense – Weisheit – Wut – Welt-Verhältnisse – Hochmut, Demut, Selbstgefühl – Einsamkeiten – Schmerz, Krankheit, Leid – Kindheit, Glück, Unglück – Trauer, Schwermut, Melancholie – Ironie, Selbstironie, Lächerlichkeit – Indifferenz, Gleichmut, Apathie – Langeweile – Müßiggang – Armut, Elend, Verkommenheit – Scheitern – Selbstmord

III. Von den Gipfeln der Verzweiflung zur Skepsis auf dem Podest: Schriften

Auf den Gipfeln der Verzweiflung (1934) – Das Buch der Täuschungen (1936) – Die Verklärung Rumäniens (1936) – Von Tränen und von Heiligen (1937) – Gedankendämmerung (1940) – Über Frankreich (1940/41) – Leidenschaftlicher Leitfaden (1941–1944) – Lehre vom Zerfall (1949) – Syllogismen der Bitterkeit (1952) – Dasein als Versuchung (1956) – Über das reaktionäre Denken: Zu Joseph de Maistre (1957) – Geschichte und Utopie (1960) – Der Absturz in die Zeit (1964) – Die verfehlte Schöpfung (1969) – Valéry und seine Idole (1970) – Vom Nachteil, geboren zu sein (1973) – Gevierteilt (1979) – Widersprüchliche Konturen (1986) – Der zersplitterte Fluch (1986) Porträt Ciorans während verschiedener Lebensalter, nach Mitteilungen von ihm selbst und anderen

Literaturverzeichnis, Personenregister

Pressestimmen

»Jürgen Großes Cioran-Buch stellt eher für Kenner der Werke Ciorans als für Cioran-Einsteiger einen großen Gewinn dar. Die Vertrautheit des Autors mit Ciorans Texten wird in allen Kapitelns seines Buches deutlich. Er hat mit seiner Studie eine vorzügliche Hinführung zu dem denkerischen und schriftstellerischen Werk des rumänisch-französischen Philosophen vorgelegt.« Ulrike Bardt, in: Philosophischer Literaturanzeiger, Bd.69, Heft 3/2016

»Es ist ein Muss für alle, die mit Emil Cioran und seinem Werk schon in Berührung gekommen sind und nach einem tieferen Verständnis streben.« Stefan Gammel, in: der blaue reiter, Nr. 36

»Große hat mit seiner Studie eine vorzügliche Einführung in das denkerische und schriftstellerische Werk des rumänisch-französischen Autors vorgelegt, die man immer wieder zur Hand nehmen und auch als Nachschlagewerk nutzen kann.« Dr. Till Kinzel, in: Informationsmittel für Bibliotheken, Bd. 23, 1/2015

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