Ego N.N. Catholicae Ecclesiae Episcopus

Entstehung, Entwicklung und Bedeutung einer Unterschriftsformel im Hinblick auf den Universalepiskopat des Papstes

1995. 613 S.
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ISBN 978-3-428-08452-4
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ISBN 978-3-428-48452-2
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Beschreibung

Der Papst unterzeichnet noch heute Dekretalschreiben, die anläßlich einer Heiligsprechung ausgestellt werden, mit seinem Namen und dem beigesetzten Titel »Bischof der katholischen Kirche«. Die Arbeit will Entstehung, Entwicklung und Bedeutung der Unterschriftsformel erheben. Der Verfasser findet sie erstmalig bei Papst Paschalis II. (1099-1118) als eine Frucht der Gregorianischen Reformbewegung. Er verfolgt ihren Gebrauch in den feierlichen Privilegien und später in den Konsistorialbullen der einzelnen Päpste. Dabei werden die verschiedenen Arten von Urkunden und ihre Merkmale sorgfältig vorgestellt. Weil auch die Kardinäle diese Schreiben unterzeichneten, werden ihre Unterschriften in die Untersuchung einbezogen. Daraus lassen sich Folgerungen für Rang und Stellung des Kardinalskollegiums im Gegenüber zum Papst ableiten, die Aufschluß geben über seine Mitwirkung bei der Regierung der Kirche. Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß die Formel Catholicae Ecclesiae Episcopus eine dogmatisch und rechtlich hochbedeutsame Zusammenfassung der Position des Papstes als des Universalbischofs der Kirche darstellt. Auf dem Ersten Vatikanischen Konzil wurde sie daher als Argumentationshilfe bei dem Ringen um die Definition des Jurisdiktionsprimates verwendet. Der Papst als »Bischof der katholischen Kirche« ist deren allgemeiner Bischof, d. h. er besitzt eine wahrhaft bischöfliche Gewalt in der gesamten Kirche. Damit ist die Frage gestellt, wie sich seine Vollmacht zu der des Diözesanbischofs verhält. Die Antwort des Episkopalismus in seinen verschiedenen Spielarten ist mit Sicherheit falsch. Die Lösung ist in der Synthese der Aussagen der beiden Vatikanischen Konzilien zu finden. Die Untersuchung ist für die Lehre von der Kirche, vor allem die Stellung des Papsttums, den Jurisdiktionsprimat, das Prinzip der Kollegialität und die Bedeutung des Kardinalskollegiums, sowie für das kirchliche Urkundenwesen ergiebig.

Inhaltsübersicht

Einleitung - 1. Kapitel: Der Zusammenhang von primatialem Bewußtsein und päpstlichem Urkundenwesen - 2. Kapitel: Die effektive Geltendmachung des universalen päpstlichen Primats in der Gregorianischen Reform als Voraussetzung des Aufkommens der Formel Catholicae Ecclesiae Episcopus - 3. Kapitel: Die Einführung der Unterschrift Ego Catholicae Ecclesiae Episcopus, ihre Konsolidierung und ihre theologische Bedeutung - 4. Kapitel: Die Legationen, Kanonisationen und feierlichen Privilegien zur Inschutznahme und Eximierung im Dienst der universalen Auswirkung des päpstlichen Primats - 5. Kapitel: Das Papsttum auf dem Gipfel der Macht und der Höhepunkt seines Urkundenwesens - 6. Kapitel: Der Niedergang der päpstlichen Machtstellung im Exil von Avignon und im Großen Schisma und das Verschwinden der Privilegien - 7. Kapitel: Der Wiederaufstieg des Papsttums nach dem Großen Schisma und das Erscheinen der Konsistorialbullen - 8. Kapitel: Die grundsätzliche Bestreitung des Jurisdiktionsprimats im 16. Jahrhundert und seine Festigung nach dem Trienter Konzil - 9. Kapitel: Der Kampf der Päpste gegen die episkopalistische Bestreitung des Universalepiskopats - 10. Kapitel: Die endgültige Herausarbeitung des päpstlichen Universalepiskopats im 19. Jahrhundert und die Aufnahme der Formel vere episcopalis durch das Erste Vatikanische Konzil - 11. Kapitel: Der Universalepiskopat des Papstes in den beiden Kodifikationen des kanonischen Rechts und im Zweiten Vatikanischen Konzil - Schluß - Quellen und Literatur - Verzeichnis der Personen - Verzeichnis der Sachen

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