Doppelverkauf

Zur Rechtsstellung des ersten Käufers im gelehrten Recht des Mittelalters

1999. 288 S.
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ISBN 978-3-428-09871-2
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ISBN 978-3-428-49871-0
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Preis für Bibliotheken: 106,00 € [?]

Beschreibung

Wegen der Unterscheidung zwischen Verpflichtungsgeschäft und Übereignung der Kaufsache ist der Verkäufer nach Abschluß eines Kaufvertrages stets in der Lage gewesen, die Kaufsache an einen zweiten Käufer zu veräußern - auf den ersten Blick ein Schulfall, der aber alle Grundfragen des Vermögensrechts tangiert. Befriedigende Antworten bieten weder das in der Einführung der Arbeit skizzierte moderne deutsche Recht noch die Kodifikation Justinians.

Die Autorin verfolgt in der vorliegenden Untersuchung die unter den mittelalterlichen Juristen geführte Diskussion. Ausführliche Quellentexte (mit Übersetzung) sind Beleg für die vertretene Auffassung und vermitteln zugleich ein Bild von der mittelalterlichen Denk- und Argumentationsweise, die bisweilen von Formalismus geprägt ist, teilweise aber auch das Bestreben zeigt, sich mit einer freien, wertenden Methode über Systemzwänge hinwegzusetzen, wenn die Einzelfallgerechtigkeit es erfordert. Von dem in der Neuzeit vieldiskutierten »ius ad rem« findet sich in dem hier untersuchten Bereich keine Spur. Ein Überblick über die Entwicklung in der Neuzeit läßt erkennen, daß die mittelalterlichen Lehren überwiegend übernommen worden sind.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: 1. Kapitel: Einführung: Problemstellung - Überblick über das antike römische Recht - 2. Kapitel: Die Glossatoren: I. Die Rechtsstellung des Erstkäufers im Hinblick auf die Kaufsache: Die Grundprinzipien des Kaufrechts und deren Auswirkungen auf die Lösung von Doppelverkaufsfällen - Zur Frage nach der Abweichung vom Traditionsprinzip im Hinblick auf D. 48.10.21 - II. Ansprüche des Erstkäufers auf den Zweitverkaufserlös: Glossatoren vor Accursius - Accursius - Odofredus - III. Zusammenfassung - 3. Kapitel: Die Kommentatoren: I. Das Zugriffsrecht auf die Kaufsache: Das Übergabeerfordernis - Ansätze zur Bevorzugung des (ersten) Käufers, dem die Sache nicht übergeben worden ist - II. Ansprüche des Erstkäufers auf den Zweitverkaufserlös: Die sich auf die Klärung der dogmatischen Grundlagen beschränkenden Stimmen - Stellungnahmen zu der aequitas-Argumentation des Accursius - Alexander Tartagnus zur Bedeutung der Erfüllung durch den Käufer: eine ergänzende Betrachtung - III. Zusammenfassung - 4. Kapitel: Schlußbetrachtung. Ein Überblick über die Entwicklung in der Folgezeit: I. Die Rechtsstellung des Käufers zur Kaufsache: Das Traditionsprinzip - Einschränkungen des Traditionsprinzips - Die deutsche Gesetzgebung seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert sowie die Pandektenwissenschaft - Die Entwicklung in anderen auf der gemeinrechtlichen Tradition basierenden Rechtskreisen - II. Schadensersatz und Verkaufserlös - III. Zusammenfassung - Quellen- und Literaturverzeichnis - Personen- und Sachregister

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