Die USA und ihr Aufstieg zur Weltmacht um die Jahrhundertwende: Die Amerikaperzeption der Parteien im Kaiserreich
2006. 376 S.
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ISBN 978-3-428-11814-4
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ISBN 978-3-428-51814-2
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Beschreibung

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Vereinigten Staaten von Amerika zusehends zu einer veritablen Großmacht, deren politische, wirtschaftliche und militärische Präsenz immer deutlicher empfunden wurde. Mit dem Aufkommen der USA als Weltmacht entstanden aber auch Reibungsflächen und Konfliktpotentiale mit dem Deutschen Kaiserreich. Die Amerikaperzeption der deutschen Öffentlichkeit gewann somit eine neue Qualität. Es ging nicht mehr nur um einen unverbindlich geführten Diskurs zwischen "Amerikaverächtern" und "Amerikabewunderern", Amerika wurde zum Gegenstand der politischen Auseinandersetzungen und zum Interessenobjekt der politischen Parteien.

In der vorliegenden Studie untersucht der Verfasser anhand ausgewählter Themenschwerpunkte und Problemfelder die Amerikaperzepetion der Parteien im Kaiserreich. Innenpolitische Gegebenheiten der amerikanischen Gesellschaft wie der Sozialismus oder das religiöse Leben in Amerika, Wirtschafts- und Handelspolitik der USA und die damit verbundene Furcht vor einer "Amerikanisierung" Deutschlands als auch die wachsende weltpolitische Stellung der USA, vor allem nach dem spanisch-amerikanischen Krieg, waren die Hauptinhalte der Amerikadiskussionen.

Auf der anderen Seite bildeten die interessenspolitischen Standpunkte, die ideologische Vorprägung und die politische Positionierung den Rahmen, vor dem die politischen Parteien die amerikanische Politik wahrnahmen und bewerteten. Trotz der heterogenen Amerikaperzeption der Parteien und des Gemisches vieler Stimmen lassen sich dennoch einige Grundtendenzen in den Einstellungen der Parteien zu Amerika erkennen. Nationalliberale und Konservative aber auch die Zentrumspartei fürchteten die amerikanische Konkurrenz am meisten und offenbarten ein tiefsitzendes ideologisches Ressentiment gegenüber einer jungen kraftvollen Republik; ein Verhaltensmuster, das vor allem während und nach dem spanisch-amerikanischen Krieg deutlich zum Ausdruck kam. Sozialdemokraten und die linksliberalen Parteien auf der anderen Seite begrüßten das Aufkommen Amerikas auf der Weltbühne als einen Beweis der Überlegenheit einer Republik gegenüber einer Monarchie, legten großen Wert auf ein funktionierendes deutsch-amerikanisches Verhältnis und betonten die Vorbildfunktion Amerikas für Deutschland.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: Einleitung - I. Gesellschaft und Kultur: Politik und Parteien - Katholizismus - Sozialismus - II. Der amerikanische Protektionismus 1890-1897: Der McKinley-Tarif - Der Wilson-Tarif - Der Dingley-Tarif - III. Die amerikanische Gefahr: Der wirtschaftliche Aufstieg Amerikas - Das Problem der Trusts - "Panamerika" contra "Mitteleuropa" - IV. Der spanisch-amerikanische Krieg: Gründe und Ursachen - Der Krieg und das Völkerrecht - Lehren aus dem Krieg - V. Amerikas Weltpolitik: Der amerikanische Imperialismus - Die Monroe-Doktrin - Die Venezuela-Krise 1902/03 - Schlussbemerkungen - Bibliographie: Quellen - Protokolle, Kundgebungen, Parteiveröffentlichungen - Zeitungen und Zeitschriften - Zeitgenössisches Schrifttum - Memoiren und Briefsammlungen - Personen- und Sachwortregister

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