Die Ursachen des taiwanesischen Wirtschaftswunders

Eine systemische Betrachtung

2001. Tab., Abb.; 245 S.
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ISBN 978-3-428-10491-8
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Beschreibung

Taiwan – das Modell eines neuen entwicklungspolitischen Weges. Mit seiner Wirtschaftsentwicklung steht Taiwan seit Jahrzehnten an der Spitze der Schwellenländer. Auch die Gleichmäßigkeit der Einkommensverteilung ist mustergültig. Taiwan gilt so weit als Vorbild, daß Wissenschaft und Politik die Frage stellen, ob die sich vorsichtig öffnende VR China vom »Modell Taiwan« lernen kann.

»Wodurch wurde die Wirtschaftsentwicklung Taiwans bestimmt, und wie ist der Entwicklungserfolg zu erklären?« – so lautet dann auch die zentrale Frage des Autors.

Bisherige wissenschaftliche Theorien – wie die von Tsiang, Balassa und Little entwickelte neoklassische Erklärung; oder die von der UNCTAD, von Wade und Amsden geprägte revisionistische Begründung des Erfolges; und ebenso die von Weggel und Vogel entworfene kulturalistische Theorie beantworten diese Fragen unzureichend. Ihr Mangel: Sie befassen sich nicht nur mit Taiwan, sondern versuchen gleichzeitig die Erfolge Hongkongs, Singapurs und Südkoreas zu erklären. Durch diese Vermischung von Flächenstaaten mit einem ausgeprägten landwirtschaftlichen Sektor (Taiwan, Korea) und Stadtstaaten kann eine zutreffende Analyse nicht gelingen. Ihr größtes Manko ist jedoch der Widerspruch in ihren Ergebnissen. Die einen sehen den Staat als Vater des Erfolgs an, die anderen den unregulierten Markt. Wieder andere erkennen in der chinesischen Kultur die Wiege des Aufschwungs. Allen gemeinsam ist eine monokausale Argumentation – Rückwirkungen und systemische Effekte bleiben unberücksichtigt. Aufgrund der Monokausalität muß eine Überprüfung der Hypothesen in einer ganzheitlichen Betrachtungsweise daher unbefriedigend ausfallen.

Diese Arbeit bietet erstmalig eine Analyse, die ausschließlich auf das taiwanesische Wirtschaftswunder abstellt und systemtheoretische Ansätze aufgreift. Auf diese Weise werden die Gründe, die zum taiwanesischen Wirtschaftsaufschwung beitrugen, zu Teilen eines Gesamtsystems zusammengefügt, Rückwirkungen der Einzelsysteme aufgezeigt und die Komplexität des »taiwanesischen Wunders« greifbar.

Mittlerweile zeichnet sich ab, daß die VR China dem taiwanesischen Weg in Teilen folgt. Ob und inwieweit eine Kopie des taiwanesischen Weges erfolgversprechend für die VR China sein kann, wird am Schluß dieser Arbeit behandelt.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: Problemstellung - 1. Kapitel: Die Schilderung des Wirtschaftswunders auf Taiwan: Die Zeit als japanische Kolonie (1895-1945) - Flüchtlingsströme und innenpolitische Stabilisierung nach dem II. Weltkrieg - Makroökonomische Stabilisierung (1950-1962) - Der Beginn der Exportförderungsstrategie zu Beginn der 60er Jahre - Der Aufbau der kapitalintensiven Industrie in den siebziger Jahren - Auf dem Weg zum Industrieland in den 80er Jahren - Die ökonomischen Tendenzen seit 1990 - Zusammenfassung - 2. Kapitel: Die bisherigen Ansätze zur Erklärung des taiwanesischen Wirtschaftswunders: Die Rolle des Staates als zentraler Erklärungsfaktor (Ursprung der Debatte; Sicht der Neoklassischen Politischen Ökonomie; Sicht der revisionistischen Schule; Analyse der Weltbank; Agnostische Sicht) - Die Rolle der Kultur als Erklärungsfaktor - 3. Kapitel: Kritik der bisherigen Erklärungsansätze und Entwicklung eines systemischen Erklärungsversuches: Kritische Würdigung der vorgestellten Erklärungsansätze - Ein systemischer Gedanke zur Erklärung des Wirtschaftswunders auf Taiwan (Nicht direkt beeinflußbare Interaktionen; Unmittelbar beeinflußte Interaktionen; Beziehungen zwischen Subsystemen und Umwelt) - 4. Kapitel: Zusammenfassung und Ausblick - Literaturverzeichnis - Sachwortverzeichnis

Pressestimmen

»Die Dissertation von Matthias Fronius bietet einen gut lesbaren Überblick zur Vorgeschichte der modernen taiwanischen Eigenständigkeit seit 1949 und insbesondere zu den hauptsächlichen Erklärungsversuchen für den spektakulären Weg der Ilha formosa vom öden Eiland zum hochtechnologischen Wachstumspol.« Wolfgang Kessler, in: Verfassung und Recht in Übersee, 35/2002

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