Beschreibung
Die Methoden der Präimplantations- und Pränataldiagnostik erfahren immer größere Beliebtheit. Es können mit diversen Untersuchungen vor der Einpflanzung eines Embryos oder im Rahmen einer Schwangerschaft Krankheiten diagnostiziert werden. Doch gerade der medizinische Fortschritt öffnet Missbrauch Tür und Tor. Es ist unabdingbar, dass die rechtlichen Voraussetzungen dieser Verfahren normiert und Verstöße strafrechtlich sanktioniert sind. Der deutsche Gesetzgeber hat die Aufgabe, ein ethisch sensibles Gebiet strafrechtlich zu regeln, aber auch Rechtssicherheit für die Ärzte zu gewährleisten, die die Untersuchungen durchführen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen die strafrechtlichen Risiken der Ärzte. Es wird untersucht, ob der Mediziner de lege lata unzumutbaren Strafbarkeitsrisiken ausgesetzt ist, oder ob die Risiken dem durchschnittlichen Berufsrisiko von Ärzten entsprechen. Letztendlich müsste ein verantwortungsvoller Arzt in Zweifelsfällen eine Untersuchung unterlassen, wenn er dem Wortlaut der Rechtsnorm nicht entnehmen kann, ob diese rechtmäßig ist. In der Arbeit wird festgestellt, dass tatsächlich unangemessene Strafbarkeitsrisiken vor allem bei den Regelungen zur Präimplantationsdiagnostik bestehen und auch praktische Relevanz haben.
Inhaltsübersicht
1.Einleitung
Relevanz des Themas und Problemaufriss – Ziel der Arbeit – Gang der Untersuchung – Bedeutung der PID und PND
2. Naturwissenschaftliche Grundlagen für Pränatal und Präimplantationsdiagnostik
Zur Terminologie in Bezug auf die Entwicklungsprozesse des Menschen – Grundlagen der Humangenetik – Mutationen – Erbgänge – Epigenetik und X-Chromosom Inaktivierung
3. Präimplantationsdiagnostik
Naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen der embryonalen Entwicklung – Durchführung der PID – Empirische Befunde zur PID – Risiken einer Fehldiagnose im Rahmen der PID – Embryonenauswahl durch die Mutter nach Durchführung der medizinischen Diagnostik – Internationale Regelungen im Hinblick auf die PID – Rechtliche Regelung der PID in Europa – Die Neuregelung der PID durch § 3a Embryonenschutzgesetz – Aufbau des § 3a ESchG – Gesetzgeberisches Schweigen zum Umgang mit nicht transferierten Embryonen – Teilnahme an einer Auslandstat – Ergebnis zur PID
4. Pränataldiagnostik
Untersuchungsmethoden – Intrauterine fetale Chirurgie – Empirische Befunde – Diagnosen nach Durchführung invasiver pränataler Untersuchungen – Risiken invasiver Untersuchungsmethoden – Rechtliche Würdigung der Pränataldiagnostik – Regelungen zur PND im Lichte der Rechtsprechung des BVerfG zu Art. 103 Abs. 2 GG – Ergebnis PND
5. Beurteilung eines Entwurfes des Fortpflanzungsmedizingesetzes
Bedürfnis nach einem Fortpflanzungsmedizingesetz – Augsburg-Münchner Entwurf – Zusammenfassende Stellungnahme zur Regelung der PID im Rahmen des AME-FMedG
6. Resümee und Ausblick
Resümee – Ergebnisse zu PID und PND in Thesen – Schlussbetrachtung und Ausblick
Literatur- und Stichwortverzeichnis
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