Beschreibung
Gegenstand der Arbeit bilden Bedeutung und Tätigkeitspraxis der Staatsanwaltschaft im nationalsozialistischen Machtgefüge unter dem Gesichtspunkt einer politischen Instrumentalisierung. Die Frage nach einem abstrakt normierten Steuerungswillen des NS-Regimes wird in einen örtlich konkreten Kontext implementiert, wobei die Staatsanwaltschaft zentrales Strukturelement der Untersuchung bildet. Als Lokalstudie ausgekleidet wird neben reichsweiten Entwicklungen die Staatsanwaltschaft beim Sondergericht Aachen beleuchtet, um Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen überregionalen und regionalen Entwicklungen herauszuarbeiten. Neben der Rolle im Justizverwaltungsgefüge werden Ermittlungs-, Anklage-, Vollstreckungs- und Gnadenpraxis im Lichte sogenannter »Kriegsgesetzgebung« sowie unterschiedlicher Personengruppen gewürdigt. Eine statistische Vollauswertung überlieferter Verfahrens- und Verwaltungsakten dient als empirisches Fundament zur statistischen Validierung gefundener Ergebnisse.
Die Arbeit wurde mit dem Irma Rosenberg-Preis für die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus sowie mit dem Helmut A. Crous-Geschichtspreis der Region Aachen ausgezeichnet.
Inhaltsübersicht
A. Einleitung
Ziel und methodischer Ansatz der Untersuchung – Forschungsstand – Forschungsfragen – Gang der Darstellung – Quellenlage und Quellenwert
B. Die Staatsanwaltschaft beim Sondergericht Aachen und ihre Rolle im Justizverwaltungsapparat
Rechtliche und tatsächliche Rahmenbedingungen der staatsanwaltschaftlichen Arbeitspraxis am Standort Aachen – Die strafrechtliche Gesetzgebung und ihre Bedeutung für die Staatsanwaltschaft – Die Personalpflege auf Reichsebene und ihre Umsetzung und Auswirkung bei der Staatsanwaltschaft Aachen – Die vorgesetzten Dienstbehörden der Staatsanwaltschaft Aachen: Akteure und Lenkungsinstrumente
C. Die Ermittlungs-, Anklage-, Vollstreckungs- und Gnadenpraxis der Staatsanwaltschaft Aachen, dargestellt anhand der Verfahrensakten der Staatsanwaltschaft beim Sondergericht Aachen
Ermittlungs- und Anklagepraxis – Strafvollstreckungs- und Gnadenpraxis – Weitere Entwicklung der Staatsanwaltschaft
D. Zusammenfassung
Anhang
Literatur- und Quellenverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Pressestimmen
»Was vom Dritten Reich im kollektiven Gedächtnis bleiben wird, ist nicht die Idee der ›Volksgemeinschaft‹, nicht die perfide Propaganda, nicht die NSDAP, nicht ›Mein Kampf‹. Was erinnert werden soll und muss, sind die Verbrechen, die im Namen des deutschen Volkes begangen wurden. Wie die Organe der Rechtspflege im Unrechtsstaat an diesen partizipierten, ist in dieser empirisch fundierten und akribisch recherchierten Dissertation beispielhaft nachzuvollziehen.« Dr. Edith Raim, in: Historische Zeitschrift, Band 308, 3/2019
»Die Dissertation wurde zu Recht mit dem Wiener Irma Rosenberg-Preis für die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus sowie mit
dem Helmut A. Crous-Geschichtspreis der Region Aachen ausgezeichnet.« Dr. Alexander Poretschkin, in: Neue Zeitschrift für Wehrrecht, Jg. 61, 1/2019
»Der Autor legt ein bemerkenswertes Werk vor. [...] machen dieses Buch zu einer einmaligen Gesamtschau des Wirkens der Staatsanwaltschaft bei dem Sondergericht Aachen in den dunklen Jahren 1941 bis 1945.[...]« Dr. Matthias Quarch, in: Richter ohne Robe, Heft 1/2018
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