Beschreibung
Die Schrift erarbeitet anhand der politischen Theorie von Carl Schmitt einen ideologiezentrierten Ansatz zur diskursanalytischen Untersuchung der Denkstrukturen und Funktionslogiken der autoritären Lebenswelt in Assads Syrien. Die These, dass Assad der Leviathan seines selbsterschaffenen Naturzustandes ist, wird durch theoriegeleitete Auswertung empirischer Gegebenheiten in vier Kapiteln bestätigt. Der syrische Autoritarismus erhält sich durch die Permanenz des Ausnahmezustandes, den die Elite entweder intentional oder durch Pfadabhängigkeit reproduziert. Der Autoritarismus basiert auf einem spezifischen soziokulturellen Gesellschaftsarrangement, welches eine Validierung des autoritären Staates von unten nach oben sichert. Die Analyse zeigt, dass der Autoritarismus durch eine unüberwindbare Feindbildstruktur erhalten bleibt, die als Grundlage für einen Zuchtstaat dient, mit dem eine ständige autoritäre Interaktionsbeziehung unter den syrischen Subjekten verstetigt wird.
Inhaltsübersicht
A. Die Politik des Antagonismus: Assads Syrien über dessen gewaltsame Institutionen hinaus verstehen
Die (Un)Ordnung der Dinge in Syriens autoritärer Lebenswelt – Nur eine außeruniversitäre Wissenslücke? Einordnung einer Theorie über die Politik des Antagonismus in das breite Feld der Autoritarismusforschung – Forschungsfrage, arbeitsleitende These und Methodik: Die Dekonstruktion einer syrischen Politik des Antagonismus
B. Die Politik des Antagonismus: Ein theoretisches Modell zur Analyse autoritärer Denkstrukturen
Ein Vier-Säulen-Modell autoritärer Macht-Wissens-Komplexe – Instanz der Angst: Die immerwährende Krise als Lebenslinie autoritärer Politik in Assads Syrien – Confessio eiusdem generis: Identität, Monochromie und der tutelarische Geltungsanspruch der Assad Dynastie – Genealogie eines Primats der Feindschaft: Auf den Spuren von Syriens antagonistischer Vergesellschaftung – Von der Semantik zur Praxis: Über Zuchtinstitutionen und Nekropolitik in Assads Syrien
C. Fazit
Die Politik des Antagonismus in Assads Syrien: Ein Überblick – Assads Syrien im Kontext seiner Denkstrukturen – Die ex-post Perspektive als Blaupause einer ex-ante Analyse – Weitere Forschungen zur syrischen Politik des Antagonismus und darüber hinaus
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