Die Nationalisierung der Volksschule

Geschichtspolitik im Niederen Schulwesen Preußens und des deutschsprachigen Österreich, 1866 bis 1933/38

2009. 558 S.
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ISBN 978-3-428-12749-8
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Beschreibung

Im Mittelpunkt der Studie steht die Frage, wie die historische Wissensvermittlung an den Volksschulen Preußens und des deutschsprachigen Österreich zur Popularisierung nationaler Selbstbilder beitrug. Lese- und Geschichtsschulbücher sowie Schulfeiern werden dabei in doppelter Perspektive analysiert: Zum einen als Manifestationen von Geschichtspolitik vor dem Hintergrund pädagogisch-professioneller und staatlicher Interessen; zum anderen als raffiniert gestaltete Massenmedien und Inszenierungen, die intensiv rezipiert wurden. Andrea Meissner greift die für die Nationalismusforschung entwickelten kulturgeschichtlichen Methoden auf, indem sie die mythische und emotionale Aufladung von Gründungserzählungen, Heldengestalten, Feindbildern und Kollektivbegriffen analysiert. Mit dem Vergleich von Preußen und dem deutschsprachigen Österreich erfasst sie die Vielfalt der Vorstellungen von der deutschen Nation und zeichnet eine ambivalente Beziehungsgeschichte nach. Der breit angelegte Zeitrahmen erlaubt es, die langfristige Etablierung bestimmter Nationsvorstellungen, aber auch Umdeutungen und Radikalisierungsprozesse zu verfolgen. Relevant sind hierbei vor allem die hohe Bedeutsamkeit von Kriegsmythen, die Leitbilder von Freiheit, Teilhabe und nationaler Einheit transportierten, ebenso wie der Aufstieg des Volksbegriffs, der zugleich demokratisch und "völkisch" deutbar war.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: Einleitung - 1. Kapitel: Preußen 1871 - 1918: Konfliktkonstellationen und integrationspolitische Problemlage - Akademische Geschichtsschreibung und außerschulische Geschichtskultur - Geschichtsbilder für die Preußischen Volksschulen - 2. Kapitel: Preußen 1918 - 1933: Schulpolitik und Schulbuchpolitik - Versuche einer Republikanisierung des Geschichtsbildes in Schulbüchern und Schulfeiern - Republikskeptische Geschichtsinterpretationen - Überschneidungen der Diskursfelder von Republikanismus und antidemokratischem Nationalismus - 3. Kapitel: Österreich 1866 - 1918: Das Verhältnis des deutschsprachigen Österreich zur deutschen Nation - Entwicklungsstrukturen des Volksschulwesens - Die Normierung des Geschichtsunterrichts - Schulbuchproduktion und Schulbuchzulassungspolitik - Das offizielle Geschichtsbild: Schulbücher aus dem staatlichen Verlag - Der Kaiserkult und seine Konkurrenz - Divergenz der Geschichtsbilder nach 1900 - Nationalisierungsschub im Weltkrieg - 4. Kapitel: Österreich 1918 - 1938: Die Suche nach einem Gründungskonsens in der Ersten Republik - Lagerkonflikte und widerwillige Kompromisse - Fazit - Die Fortsetzung des Bürgerkrieges mit symbolischen Mitteln im "Ständestaat" - Vergleichendes Resümee - Quellenverzeichnis - Literaturverzeichnis - Personenregister

Pressestimmen

»Meissners umfangreiche, auf dem komplexen historischen Quellentypus Schulbuch basierende Monographie kann zweifellos als wichtiger Beitrag zur Nationalismusforschung qualifiziert werden.« Gerald Grimm, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Bd. 119, 3-4/2011

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