Die Institution der kommunalen Sozialverwaltung

Die Entwicklung von Aufgaben, Organisation, Leitgedanken und Mythen von der Weimarer Republik bis Mitte der neunziger Jahre

1999. Tab., Abb.; 433 S.
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Beschreibung

Die Organisation, so die These Günter Roths, antizipiert soziale Probleme sowie Entwicklungen in der Verwaltungsumwelt und verarbeitet diese nach von ihr entwickelten Regeln. Je mehr sie diese Regeln - in Wechselwirkung mit ihrer institutionellen, politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Umwelt - formell und informell definiert, desto mehr wird sie zur Institution. Desto mehr ist die Sozialverwaltung mit ihren Fachverbänden und den horizontal und vertikal verflochtenen Fachverwaltungen an der Entwicklung der Problemsicht, an der Aufgabendefinition und organisatorischen Lösungskonzepten beteiligt. Richtungweisende Bedeutung hatten der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge, der Deutsche Städtetag sowie die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt). Mittels fachlichem Austausch, Publikationen, Tagungen etc. prägten sie Leitgedanken und organisatorische Konzepte bis hin zu gesetzlichen Regelungen.

Daraus resultiert eine Reihe von Phänomenen: So ist schon vor und trotz einer »losen Kopplung« an Vorgaben des Zentralstaates eine wachsende »Isomorphie« der Organisation der kommunalen Sozialverwaltung festzustellen. Es entwickelte sich - so die quantitativ vergleichend und qualitativ vertiefend angelegte Untersuchung - eine Organisation, die durch enormes Wachstum und Differenzierung gekennzeichnet ist, was nur mittelbar und mit zeitlicher Verzögerung durch Veränderungen in der Verwaltungsumwelt bestimmt und relativ losgelöst von den Aufgaben verlief. Darüber hinaus bestand seit der Weimarer Republik ein hohes Maß an Kontinuität der Organisation, der rechtlichen Grundlagen, der Aufgaben sowie der fachlichen Leitbilder. Ein enormes institutionelles Beharrungsvermögen bedingte also eine »pfadabhängige« Entwicklung - trotz tiefgreifender politischer Systemwechsel sowie ökonomischer und sozialer Krisen.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: A. Einführung und theoretischer Rahmen: Ausgangspunkt: Aspekte der Verwaltungsentwicklung - Wachstumslinien der deutschen Verwaltung - Defizite der Forschung - Entwicklungslinien der kommunalen Sozialverwaltung - Theoretischer Ansatz - Vorgehen - B. Die Sozialverwaltung in der Weimarer Republik: Die Begründung der Institution bis 1924 - Die Leitgedanken der Fachwelt - Wachstum und Vereinheitlichung der Fürsorgeverwaltung von 1924-1932 - C. Die Sozialverwaltung im Dritten Reich: Vorbemerkungen - Kontinuität und Wandel institutioneller Strukturen - Die Leitgedanken der Fachwelt - Beharrungsvermögen und Veränderung der Fürsorgeorganisation - D. Die Sozialverwaltung nach dem Zweiten Weltkrieg: Institutionelle Restauration - Die Leitgedanken der Fachwelt - Restauration und Ausbau der Organisation - E. Die Sozialverwaltung in den sechziger Jahren und siebziger Jahren: Allgemeine institutionelle Entwicklung - Die Leitgedanken der Fachwelt - Wachstum und Differenzierung der Organisation - F. Die Sozialverwaltung in den achtziger und neunziger Jahren: Reform und Neuordnung des institutionellen Systems - Die Leitgedanken der Fachwelt - Grundzüge der organisatorischen Entwicklung - G. Fazit - Literatur, Quellen, Anhang

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