Der sunnitische Islam in dreißig Porträtskizzen. 2 Teilbände. Bd. I: Erster und Zweiter Teil; Bd. II: Dritter und Vierter Teil
Beschreibung
In Sure 6, Vers 38, wird dem Muslim versichert, dass Allah im Koran »nichts ausgelassen« habe. Diese Worte beziehen sich auf Allahs Kenntnis von allen Vorgängen in seiner Schöpfung. Im sunnitischen Islam liest man aus ihnen heraus, dass Allah im Koran und in den durch ihn selber inspirierten Worten und Taten Mohammeds das Geschehen in der Welt und die Daseinsordnung der Menschen vollständig und endgültig dargelegt habe. Das Sunnitentum, das dank dem Auftreten des Propheten Wirklichkeit geworden sei, verkünde seit dessen Tod diese unveränderliche Wahrheit und stehe für deren Anwendung gerade.
In der quellennahen Studie analysiert Nagel die theologischen und gesellschaftsbezogenen Grundideen von dreißig Personen, die für die Geschichte des sunnitischen Islams von erstrangiger Bedeutung waren. Es wird erstmalig sichtbar, wie sich über Jahrhunderte das sunnitische Selbstverständnis herausgebildet hat und welchen Veränderungen es unterlag. Die gebührende Aufmerksamkeit widmet Nagel dem Sunnitentum der Neuzeit und legt dabei die mittelalterlichen Wurzeln frei, aus denen dessen Charakteristika wuchsen.
Inhaltsübersicht
Band I
Einführung. Koranische Grundlagen der islamischen Heilsgewißheit
1. Die Einhegung des Daseins durch die ewige Wahrheit
ʿUmar b. al-ῌaṭṭāb (ca. 583–644): Der Befestiger der Macht des Islams – ʿAlī Ibn abī Ṭālib (ca. 600–660): Schwiegersohn des Propheten, Ahnherr der Schia – ʿAbd al-Malik b. Marwān (646–705): Der Erbauer des Felsendoms – Hārūn ar-Rašīd (766–809): Die »goldene Zeit« des islamischen Reiches? – Aš-Šāfiʿī (767–820): Die Mohammedanisierung des Daseins – Muḥammad b. Ismāʿīl al-Buḫārī (810–870): Das »gesunde« ḥadīṯ – Abū l-Ḥasan al-Ašʿarī (gest. 935): Die Grenze zwischen göttlichem und geschaffen werdendem Sein – Abū ʿAbd ar-Raḥmān as-Sulamī (936–1021): Die Vertiefung der sunnitischen Frömmigkeit
2. Fluchtwege: Die Wirklichkeit und das verborgene Sein
Avicenna (Ibn Sīnā) (980–1037): Die Entdeckung der Seele – Ibn Ḥazm (994–1064): Ein sunnitischer Rechtsgelehrter liest das Neue Testament – Al-Ġazālī (1058–1111): Die Krise der sunnitischen Heilsgewißheit – ʿAbd al-Qādir al-Ǧīlānī (1077–1166): Das Verborgene im Offenkundigen – Saladin (Ṣalāḥ ad-Dīn) (1138–1193): Ein Streiter für den sunnitischen Islam – Faḫr ad-Dīn ar-Rāzī (1149–1210): Die autoritativen Texte und der Verstand des Menschen – IbnʿArabī (1165–1240): Die eigentliche Wahrheit des Islams
Band II
3. Der Äon des fleischgewordenen Mohammed
Abū Zakarjā an-Nawawī (1233–1277): Die alltägliche und die numinose Kraft des ḥadīṯ – Ibn Taimīja (1263–1328): Das Vorbild der Altvorderen – Ibn Ḫaldūn (1332–1406): Das verborgene Wesen der Geschichte – Al-Maqrīzī (1363–1442): Unsicherheit und Sicherheit des Daseins – Ǧalāl ad-Dīn as-Sujūṭī (1445–1505): Die Gegenwärtigkeit Mohammeds unter den Muslimen – Ibn Ḥaǧar al-Haitamī (1504–1566): Eine Βestandsaufnahme des sunnitischen Islams – ʿAlī b. Burhān ad-Dīn al-Ḥalabī (1567/8–1635): Sunnitische Gelehrsamkeit und ihr spiritueller Boden
4. Die Reform des sunnitischen Islams und ihre Reichweite
Muḥammad b. ʿAbd al-Wahhāb (1702/3–1792): Die Reform des sunnitischen Islams, erster Teil – Muḥammad ʿAlī (1769–1849): Die befohlene Modernisierung – Muḥammad ʿAbduh (1849–1905): Die Reform des sunnitischen Islams, zweiter Teil – Amīn al-Ḫūlī (1895–1966): Die Wahrheit der Botschaft des Korans – Saijid Quṭb (1906–1966): Die ewige Wahrheit des Islams – Abū l-Aʿlā Maudūdī (1903–1979): Der islamische Staat – Muḥammad Mutawallī aš-Šaʿrāwī (1911–1998): Der Erlebnishorizont der sunnitischen Weltauslegung – Muḥammad ʿĀbid al-Ǧābirī (1935–2010): Und der Koran ist doch die Wahrheit!
Indices
Themen – Personen – Zitierte bzw. erwähnte Koranverse – Arabische Termini
Pressestimmen
»Nagels Werk bietet damit einen fundierten Abriß des religiösen Denkens und der Theologie des sunnitischen Islams. [...] Das Werk Nagels ist äußerst lesenswert und sollte in keiner Bibliothek fehlen, deren Institution sich mit Religionswissenschaft und moderner Politik befaßt. Es ist wegen des inhaltlichen und zeitlichen Umfangs der Darstellung als Standardwerk anzusehen.« Walter Werkmeister, in: Informationsmittel für Bibliotheken, 27(2019),1[12]
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