Zugleich ein Beitrag zur Koordination von Privat- und Öffentlichem Recht
Beschreibung
Seit der Finanzkrise sind die Anforderungen an die Corporate Governance von Finanzinstituten sprunghaft angestiegen. Compliance-, Risikomanagement-, Vergütungs- und Aufsichtsratsstruktur werden zunehmend vom europäischen Gesetzgeber vorgezeichnet. In Anlehnung hieran wird vielerorts eine »Ausstrahlung« der aufsichts- auf die aktienrechtliche Rechtslage postuliert. Aber kann das, was für die Deutsche Bank gilt, auch für Siemens, Volkswagen oder die Telekom verbindlich sein? Die Arbeit geht dieser Frage nach, indem sie die Unterschiede zwischen aktien- und aufsichtsrechtlicher Corporate Governance untersucht, etwaige Übereinstimmungen auslotet und die schwer greifbare Figur der »Ausstrahlungswirkung« rechtsmethodisch fassbar macht. Diese Erkenntnisse werden anschließend anhand konkreter Fragestellungen praktisch aufbereitet.
Die Arbeit wird mit dem Esche Schümann Commichau Förderpreis 2016 ausgezeichnet.
Inhaltsübersicht
Einleitung
Erster Teil: Unternehmensführung innerhalb und außerhalb des Finanzsektors
Corporate Governance und deutsches Aktienrecht – »What's different about banks?«: Sonderregeln für Finanzinstitute? – Aufsichtsrechtliches Regelungsumfeld – Zusammenfassende Gegenüberstellung
Zweiter Teil: Verhältnis des Aufsichts- zum Aktienrecht
Öffentliches Recht und Privatrecht als wechselseitige Auffangordnungen – Das wechselseitige Verhältnis von Normen im Gesamtsystem des Rechts – Rechtslage in der Bank-Aktiengesellschaft – Rechtslage in der unregulierten Aktiengesellschaft
Dritter Teil: Methodischer Bezugsrahmen der Ausstrahlungswirkung
Aufsichtsrecht als Quelle der Rechtsfindung im Aktienrecht – Methodische Grenzen der Verallgemeinerung aufsichtsrechtlicher Vorgaben
Vierter Teil: Anwendung auf ausgewählte Corporate-Governance-Fragen
Compliance – Risikomanagement – Outsourcing – Qualifikation von Aufsichtsratsmitgliedern – Vergütung
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse
Schluss
Literatur- und Stichwortverzeichnis
Pressestimmen
»Die Arbeit von Thaten bietet rechtsvergleichend eine tiefschürfende inhaltliche Analyse der aktien- und aufsichtsrechtlichen Governance, die durch grundlegende methodische Überlegungen angereichert wird. Ihre Ausführungen und Gedanken zu den speziellen Governance-Aspekten wird jeder mit Gewinn lesen, der sich mit Fragen der versicherungsaufsichtsrechtlichen Governance beschäftigt.« Dr. Jürgen Bürkle, in: Versicherungsrecht, 10/2017; VVW, Karlsruhe
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