Der ordre public in der WTO

Auslegung und Bedeutung des Art. XX lit. a) GATT im Rahmen der WTO-Streitbeilegung

2002. 368 S.
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ISBN 978-3-428-10765-0
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Beschreibung

Die Errichtung der WTO stellt einen Meilenstein in der Entwicklung der internationalen Handelsbeziehungen dar. Vielleicht der bedeutendste Schritt hierbei war die durch die WTO ermöglichte zunehmende Verrechtlichung des internationalen Handels. Den neuen Chancen, die aus dieser Verrechtlichung resultieren, steht der Kompetenzzuwachs der WTO gegenüber. Dieser Zusammenhang spiegelt sich wider in Fragestellungen, die die typischen Probleme einer sich entwickelnden supranationalen Rechtsordnung in den Blick nehmen: Rechte und Pflichten der Mitglieder einerseits und Verfaßtheit, legitime, gar »demokratische« Entscheidungsfindung der WTO andererseits. Nur wenn es gelingt, auf supranationaler Ebene zu Entscheidungen zu kommen, die auf nationaler Ebene als legitim akzeptiert werden, wird die WTO künftig bestehen können. Hierbei stellt der ordre public der WTO als Ermächtigung des einzelnen Staates, im Einzelfall bestimmten nationalen Interessen Vorrang einzuräumen, einen zentralen Pflasterstein für den Erfolgsweg der WTO dar.

Art. XX lit. a) GATT statuiert als »dezentrale« Ausprägung des ordre public in der WTO eine derartige Einschätzungsprärogative für den Bereich des GATT. Der Autor entwickelt methodische Handreichungen für den Umgang mit dieser Vorschrift und untersucht, inwieweit diese Einschätzungsprärogative durch die einzelnen Mitglieder ausgeübt werden kann. Den Ausgangspunkt bilden dabei die »Legitimitätsfrage« sowie die Untersuchung der Bedeutung eines nationalen Anerkennungsvorbehaltes sowie einheitlich geltender Auslegungsregeln für eine erhöhte Legitimität der Entscheidungsfindung der WTO. Der Verfasser zeigt, daß bereits das heutige Regelwerk eine Auslegung des Art. XX lit. a) GATT durch die einzelnen Mitglieder erlaubt, die bestimmten Werten der Völkerrechtsordnung und der nationalen Rechtsordnung Vorrang einräumt. Am Beispiel bestimmter sozialer Mindeststandards wird nachgewiesen, daß eine derartige Auslegung nicht nur zulässig, sondern vielmehr geboten

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: Einleitung: Zum Gang der Untersuchung - Erstes Kapitel: Zur Notwendigkeit eines ordre public Vorbehalts in der WTO: Die Evolution der supranationalen Wirtschaftsordnung - Die Beilegung von Streitigkeiten in der WTO - Die WTO und das Legitimitätsproblem - Zur Notwendigkeit eines Anerkennungsvorbehalts zugunsten der Mitglieder der WTO - Zweites Kapitel: Die Auslegung von Rechtsnormen im Rahmen von GATT/WTO: Das GATT und das »Gerücht« des self-contained regimes - Die Auslegung von Rechtsnormen im Rahmen der WTO - Drittes Kapitel: Art. XX lit. a) GATT als Konkretisierung des ordre public in der WTO: Zur Bedeutung des Art. XX GATT im internationalen Wirtschaftsrecht - Vorfragen der Auslegung von Art. XX GATT - Anwendungsfall des ordre public Vorbehalts: die »social clause« - Viertes Kapitel: Zusammenfassung der Ergebnisse - Anhang: Genesis des Art. XX GATT - Literaturverzeichnis - Verzeichnis der zitierten Normen - Verzeichnis der zitierten Berichte der Panels und des Appellate Body - Sachverzeichnis

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