Der Freikauf von DDR-Häftlingen

Der deutsch-deutsche Menschenhandel

2012. Tab., Abb.; 86 S.
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Beschreibung

Es ist bekannt, daß die DDR politische Häftlinge gegen Devisen verkauft hat, aber die Einzelheiten des deutsch-deutschen Menschenhandels sind selbst 20 Jahre nach der Wende noch geheimnisumwittert: Manche Zeitzeugen – wie der Rechtsanwalt Wolfgang Vogel – leben nicht mehr, andere sind nicht zur Auskunft bereit. Trotz dieser Einschränkungen unternimmt Helmut Jenkis den Versuch, den Ursprung, die technische Abwicklung und den Tausch von Gütern gegen Häftlinge darzustellen.

Auf Grund der Hallstein-Doktrin konnte und wollte Bonn keine unmittelbaren Kontakte mit Ost-Berlin aufnehmen, daher wurde das Diakonische Werk eingeschaltet. Zwischen West und Ost wurden Verträge über große Summen abgeschlossen, ohne daß erkennbar wurde, wer die Vertragspartner waren und warum diese Vereinbarungen überhaupt getroffen wurden. Diese Ausführungen werden durch Originaldokumente belegt, die bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Der deutsch-deutsche Menschenhandel funktionierte nur deshalb, weil trotz der politischen Gegensätze die handelnden Personen Vertrauen zueinander gefunden hatten. Dank dieses Vertrauens hat die Bundesrepublik für rund 3,4 Mrd. DM rund 32.000 Häftlinge freigekauft. Die Bundesrepublik hat den Häftlingen die Freiheit gegeben, die damalige DDR hat Devisen vereinnahmt, die aber ihren Untergang nicht verhindern konnten. Diese Untersuchung erscheint ein halbes Jahrhundert nachdem von der DDR der Vorschlag gemacht wurde, Häftlinge gegen materielle Leistungen freizulassen.

Inhaltsübersicht

Einleitung

I. Der Umfang des deutsch-deutschen Menschenhandels

II. Die Reichsfluchtsteuer des Deutschen Reiches

Der Ursprung der Reichsfluchtsteuer – Die Reichsfluchtsteuer. Ein politisches Instrument

III. Die ökonomischen und juristischen Grundlagen des Häftlingsfreikaufs

Die ökonomische Begründung – Die rechtlichen Grundlagen

IV. Der »amtliche« Freikauf von DDR-Häftlingen

Die ersten humanitären Kontakte – Der erste Häftlingsfreikauf – Trotz des kalten Krieges: Ideologiefreie Ost-West-Kontakte – Die Einschaltung des Diakonischen Werkes in Stuttgart – Die Franke-Hirt-Affäre – Der Häftlingsfreikauf als Finanzierungsquelle

V. Das »1503-Verfahren«

Die Privatinitiative der Brigitte Klump – Die Entwicklung des »1503-Verfahrens« – Probleme des »1503-Verfahrens« – Ergebnisse

VI. Versuch einer Bewertung des deutsch-deutschen Menschenhandels

RA Wolfgang Vogel: Ein marxistischer Humanist – War die Bundesrepublik erpreßbar? – Humanität oder Ökonomie?

Anhang: Überlegungen zum Ursprung des Freikaufs der DDR-Häftlinge

Pressestimmen

»Der Überblick bewegt und erschüttert. Jenkis' Verdienst ist zweifelsfrei, konzeptionelle Grundlagen geschaffen zu haben.« Dr. Jürgen Tremper, in: Heimat Kurier, 04.03.2013

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