Der Freiheitsbegriff bei Gottfried Wilhelm Leibniz und Martin Heidegger
2019. 200 S.
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ISBN 978-3-428-15537-8
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ISBN 978-3-428-85537-7
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Beschreibung

Das Ziel dieser Untersuchung ist es, die Frage nach dem Wesen und dem Begriff der menschlichen Freiheit als ein philosophisches Grundproblem vor den phänomenologischen Blick zu bringen und nicht nur im Rahmen einer bereits vorausgesetzten philosophischen Teildisziplin – wie etwa in der Ethik oder als Gegenstand einer praktischen Philosophie – abzuhandeln. Diese Aufgabe führt uns in das Zentrum von Heideggers Philosophie. Heidegger gewinnt seinen eigenen Freiheitsbegriff jedoch in der grundlegenden Auseinandersetzung mit den großen Denkern des Abendlandes.

Auch und gerade bei Leibniz wird der Freiheitsbegriff in einer weit ausgreifenden Auseinandersetzung mit der philosophischen und theologischen Überlieferung eingeführt und auf dem Boden seines eigenen Denkens, der Monadenlehre, neu positioniert. Durch die Entgegensetzung der beiden Denker kann der jeweilige Standpunkt zum Freiheitsproblem noch schärfer in den Blick gebracht und im Rahmen der abendländisch-europäischen Geistesgeschichte erörtert werden. Zudem ermöglicht es gerade die Auseinandersetzung mit Leibniz, die Frage nach dem Wesen und dem Begriff der menschlichen Freiheit und andere wesentliche Fragen, die sich daraus ergeben, auf unsere Gegenwartsprobleme, insbesondere die Deutung oder gar Leugnung der Freiheit durch die Neurowissenschaften, zu beziehen und anzuwenden.

Inhaltsübersicht

Einleitung

Problemstellung und thematische Eingrenzung – Der Aufriss der Untersuchung

1. Der Freiheitsbegriff bei Leibniz

Leibniz’ Auseinandersetzung mit dem Spinozismus – Die Frage nach der Existenz möglicher Welten in Ansehung der göttlichen Wesenheit – Der Gottesbegriff als Grund der Leibniz’schen Ontologie und Metaphysik – Die Frage nach der Vereinbarkeit von Vorherbestimmung und menschlicher Freiheit – Die menschliche Freiheit als unvollkommene Seinsweise der idealen göttlichen Freiheit – Die Grade der Vollkommenheit oder Freiheit – Der von Gott vollkommen erkannte Begriff einer einzelnen Substanz auf der Grundlage des urteilstheoretischen praedicatum-inesse-subjecto-Prinzips – Die Frage nach der Vereinbarkeit der essentialistischen Begriffstheorie mit Kontingenz und Freiheit – Die Frage nach der göttlichen Prädestination des in die Welt geworfenen Individuums – Das Theodizeeproblem – Die dreifache Art des Guten und des Übels: das metaphysische, das physische und das moralische – Die Gründe für Gottes Zulassung des moralischen Übels und der Zusammenhang von Freiheit und Sünde – Die drei Grundbedingungen von Freiheit: Vernunfteinsicht, Spontaneität und Kontingenz – Das Problem der Freiheit und die Einteilung der verschiedenen Formen von Freiheit in den »Nouveaux Essais «. Leibniz’ Auseinandersetzung mit John Locke – Freiheit als Herrschaft der Vernunft über die Leidenschaften und als Vervollkommnung unserer eigenen menschlichen Natur als Vernunftwesen – Deutliche und verfließende Perzeptionen und die Bedeutung der »kleinen Perzeptionen« (»petites perceptions «) – Das Problem der göttlichen Erkenntnis und Voraussicht unserer undeutlichen Perzeptionen für die prästabilierte Harmonie – Die philosophiegeschichtliche Einordnung der Leibniz’schen »Théodicée«

2. Heideggers Leibniz-Auslegung im Hinblick auf den Begriff der Zeit und der Zeitlichkeit

Die Abhebung des »Ungesagten« als die eigentliche Aufgabe der Auslegung – Die Übersetzung als hermeneutische Aufgabe – Der Leitfaden für Heideggers Leibniz-Auslegung – Die substanziale Zeit der Monade und die existenziale Zeitlichkeit des Daseins – Die Monade als ursprüngliches Einssein – Zusammenfassung der Leibniz-Auslegung Heideggers – Exkurs: Die Asymmetrie der Zeit und Gottes Erkenntnis des zukünftigen Kontingenten nach Thomas von Aquin

3. Der Freiheitsbegriff bei Heidegger

Heideggers Auslegung der beiden Freiheitsbegriffe Descartes’ unter besonderer Berücksichtigung des Molinismus – Exkurs: Der heutige universale Deutungsanspruch der Neurowissenschaften als Herausforderung für die Rechtsphilosophie – Der methodische Leitfaden und die Aufgabe der Auslegung des Freiheitsbegriffes in »Sein und Zeit« in der Abgrenzung von anderen Interpretationen – Der existenzial-ontologische Schuldbegriff und seine Bedeutung für die Rechtsphilosophie – Ausblick: Wahrheit und Freiheit auf dem Weg zum Ereignis-Denken

Literatur-, Personen- und Sachwortverzeichnis

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