Der Erziehungsauftrag des Staates in der Schule

Grundlagen und Grenzen staatlicher Erziehungstätigkeit im öffentlichen Schulwesen

2000. 259 S.
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ISBN 978-3-428-10185-6
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ISBN 978-3-428-50185-4
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Beschreibung

Im schulrechtlichen Schrifttum wird nach nahezu einhelliger Auffassung davon ausgegangen, dem Staate sei ein eigener Erziehungsauftrag erteilt. Art. 7 Abs. 1 GG, der vielfach als Grundlage für einen solchen Auftrag herangezogen wird, bietet jedoch wenig unmittelbare Anhaltspunkte zu seiner inhaltlichen Bestimmung.

Der Autor behandelt in der vorliegenden Schrift zunächst die historischen und verfassungsrechtlichen Grundlagen des staatlichen Erziehungsauftrags im öffentlichen Schulwesen und wendet sich dann seinem Inhalt und seinen Grenzen zu. Hierbei werden die verschiedenen Rechtspositionen untersucht, mit denen der Staat bei der Ausübung seiner erzieherischen Tätigkeit in Konflikt geraten kann, so unter anderem das elterliche Erziehungsrecht, die pädagogische Freiheit des Lehrpersonals und die Grundrechte der Schüler.

Markus Thiel kommt zu dem Ergebnis, daß ein Erziehungsauftrag des Staates aus Art. 7 Abs. 1 GG besteht, der im Sinne einer umfassenden staatlichen Schulhoheit weit zu verstehen ist. Dieser Erziehungsauftrag ist jedoch den verschiedensten Einschränkungen und einem wechselseitigen Einfluß durch andere Rechtspositionen unterworfen.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: Einleitung: A. Problemstellung - B. Gang der Darstellung - 1. Teil: Grundlagen des staatlichen Erziehungsauftrags: A. Modelle staatlichen Erziehens vor der Geltung des Grundgesetzes: Bildung und Erziehung in der Antike - Völkerwanderung und Christianisierung - Karl der Große und die Reform des Bildungswesens - Erziehung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit - Reformation und Folgezeit - Entwicklung seit 1794 - Paulskirchenverfassung - Deutsches Reich 1871-1918 - Weimarer Republik 1918-1933 - Nationalsozialismus 1933-1945 - Zusammenfassung - B. Staatlicher Erziehungsauftrag unter der Geltung des Grundgesetzes - Dogmatische Herleitung: Erziehungsauftrag, Erziehungsanspruch oder Erziehungsrecht? - Erziehungsziele in den Länderverfassungen als Grundlage des staatlichen Erziehungsauftrags? - Annex zu einem "(Grund-)Recht auf Bildung" - Ableitung aus Art. 6 Abs. 2 GG - Art. 7 Abs. 1 GG - Ergebnis - 2. Teil: Inhalt und Grenzen des staatlichen Erziehungsauftrags: A. Inhalt des staatlichen Erziehungsauftrags: Inhalt der staatlichen Schulhoheit gemäß Art. 7 Abs. 1 GG - Rechtliche Reglementierung staatlicher Erziehungsziele in den Länderverfassungen - Zulässigkeit rechtlicher Reglementierung durch die Schulverwaltung und ihr Einfluß auf den staatlichen Erziehungsauftrag - B. Grenzen des staatlichen Erziehungsauftrags: Gebot staatlicher Neutralität - Elterliches Erziehungsrecht, Art. 6 Abs. 2 GG - Demokratieprinzip: Demokratisierung der Schule durch Partizipation und Schulautonomie? - Die Geltung des Gesetzesvorbehaltes im Schulwesen - Privatschulgarantie des Art. 7 Abs. 4 GG als grundgesetzlich geregelte Einschränkung des staatlichen Erziehungsauftrags - Stellung der Kirchen und Religionsgemeinschaften - Grundrechte der Schüler, insbesondere allgemeines Persönlichkeitsrecht aus Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG, und Weltanschauungsfreiheit, Art. 4 Abs. 1 GG - (Grund-)Recht auf eine "ideologisch tolerante Schule" - Kommunale Selbstverwaltung und gemeindliche Schulträgerschaft - Pädagogische Freiheit des Lehrers - Einschränkungen der staatlichen Schulhoheit durch bildungspolitische Vorgaben der Europäischen Union - Exkurs: "Entschulung" von Erziehung und Gesellschaft - Zusammenfassung - Literaturverzeichnis - Stichwortverzeichnis

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