Der Eid zwischen Schwurverbot Jesu und kirchlichem Recht

Verehrung oder Mißbrauch des göttlichen Namens?

2005. Tab., Abb.; 496 S.
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Beschreibung

"Schwört nicht ... Eurer Ja sei ein Ja, Euer Nein ein Nein" (Mt 5,33). Wer kennt dieses Schwurverbot Jesu in der Bergpredigt nicht? Um so verwunderlicher ist es, daß sich in der Kirche der Eid als feste Einrichtung etabliert hat. Bis heute wird das Schwören zu diversen Anlässen eingefordert, beispielsweise der Treueid des Bischofs oder der sogenannte Treueid von 1989 für kirchliche Dienst- und Amtsträger. Gerade dieser neueste Eid hat in den letzten Jahren inner- wie außerkirchlich viel Unmut hervorgerufen.

Irina M. Kreusch zeichnet den Weg des Schwörens in der christlichen Tradition nach und untersucht seine heutige Gestalt. Die biblischen und geschichtlichen Zeugen wie Hieronymus, Augustinus und Gratian kommen ebenso zu Wort wie die Gesetzbücher der katholischen Kirche von 1917, 1983 und 1990.

Die Definition des Eides als "Anrufung des göttlichen Namens als Zeugen für die Wahrheit ... in Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit" dient als Basis und Maßstab zugleich für die theologisch-rechtliche Analyse. Präsentiert wird ein Modell, das für den Eid die Chance einer neuen Annäherung von Tradition und Normierung bietet und sich der unüberbrückbar anmutenden Spannung stellt: zwischen Schwurverbot und kirchlicher Normierung, zwischen Bekenntnischarakter und Machtmittel und - theologisch am tiefgreifendsten: zwischen Verehrung und Mißbrauch des göttlichen Namens.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: Einleitung - 1. Teil: Der Eid in biblischen und rechtsgeschichtlichen Zeugnissen: I. Zwischen Bekenntnis und Verbot: Das Schwören in der Bibel: Schwören und Geloben - Jahwe: Zeuge und Richter - Vertrag und Bund - Schwurverbot Jesu - Herrenwort und Eidespraxis - II. Von der Ausnahme zur Regel: Rechtsgeschichtliche Schlaglichter bis zum Decretum Gratiani: Absage und Gewohnheit - Hieronymus: Vater der drei Eidhelfer - Augustinus: Vater des erlaubten Eides - Decretum Gratiani - 2. Teil: Der Eid in den kirchlichen Gesetzbüchern von 1917 und 1983: I. Systematisierung der Vielfalt: Der Eid im CIC/1917: Der Antimodernisteneid von 1910 - Vielfalt und Vielzahl an Eidesleistungen im CIC/1917 - Das Wesen des Eides - Kodifizierung und Eidestheologie - II. Reduzierung und Aufwertung: Der Eid im CIC/1983: Die theologische Basis zum CIC/1983 - Das Wesen des Eides im Lichte des II. Vatikanischen Konzils - Assertorischer und promissorischer Eid - Wahrheit, Recht, Gerechtigkeit - Tendenzen nachkonziliarer Eidesleistungen - Versprechen für Ämter an der Diözesankurie - Vor- und Nacheid des Zeugen - Der bischöfliche Treueid - Der Treueid von 1989 - 3. Teil: Weniger ist mehr: Eine theologisch-rechtliche Annäherung an das Schwurverbot: I. Das theologische Plus einer Eidesreduzierung: Eid als Glaubensbekenntnis - Communio mit oder ohne Eid - Zurückhaltung im Sinne des Jesuswortes - II. Versprechen, Eid, Gelübde als Trias im CIC/1983: Ein Konzept: Reduzierung und Neusystematisierung der Kanones im CIC/1983 - Das Versprechen als Alternative - Heilige Bindungen als eigener Titel des Gesetzbuches - III. Die Zukunft des Schwörens mit dem CCEO/1990: Ein Ausblick: Vorbild für Reduzierung und Umgestaltung - Stimmen des Ostens als Impuls für den Westen - Literatur- und Sachwortverzeichnis

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