(Hrsg.) |  (Hrsg.)
Das Zeitalter der Genozide

Ursprünge, Formen und Folgen politischer Gewalt im 20. Jahrhundert

2017. 1 Tab., 8 Abb.; 348 S.
Erhältlich als
49,90 €
ISBN 978-3-428-15299-5
sofort lieferbar
49,90 €
ISBN 978-3-428-55299-3
sofort lieferbar
Preis für Bibliotheken: 76,00 € [?]
61,90 €
ISBN 978-3-428-85299-4
sofort lieferbar
Preis für Bibliotheken: 92,00 € [?]

Beschreibung

Das Buch bietet einen transdisziplinären Überblick über Genozide im 20. Jahrhundert. Dabei stehen die Genese, der Verlauf und die Folgen vernichtender politischer Gewalt im Mittelpunkt. Anhand unterschiedlicher Fallstudien zur Schoah, zu den Völkermorden in Armenien und Ruanda, im ehemaligen Jugoslawien, in Kambodscha und in den Subsahara-Staaten werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede beschrieben, kollektive Dynamiken und Radikalisierungen untersucht, Täterprofile in Augenschein genommen und internationale Reaktionen betrachtet. Zudem gehen die Autoren auf juristische Handlungsspielräume in Vergangenheit und Gegenwart, aber auch auf Möglichkeiten zeithistorischer und pädagogischer Aufklärung ein. Ebenso wird die Frage aufgeworfen, welche literarischen und künstlerisch-darstellerischen Möglichkeiten bisher gefunden wurden, um der Erinnerung an das unvorstellbare Grauen und an die vielen Millionen Genozid-Opfer am Ende doch eine erkennbare Gestalt zu geben.

Zur Schriftenreihe:
Die Reihe Gewaltpolitik und Menschenrechte versammelt innovative Studien und Sammelbände, die sich mit groß angelegten Verletzungen von Menschenrechten seit dem 19. Jahrhundert beschäftigen. Die Entstehung, der Verlauf und die Folgen kollektiver Gewalt stehen dabei im Mittelpunkt: Genozid, Vertreibung, Krieg, Terrorismus und dessen staatliche Repression sowie gegen Zivilbevölkerungen gerichtete revolutionäre und gegenrevolutionäre Gewalt, aber auch zivilgesellschaftliche Gegenkräfte, markante Solidarisierungsbewegungen und Erinnerungsdiskurse in postgenozidalen Gesellschaften. Die Reihe ist transdisziplinär angelegt und bildet Prinzipien und Mechanismen von verschiedenen Formen kollektiver politischer Gewalt ab. Damit soll auch eine analytische Grundlage für die Prävention von Gewaltpolitiken im Horizont der Menschenrechte erarbeitet werden.

Die Schriftenreihe wird herausgegeben von Rolf Hosfeld, Sönke Neitzel und Julius Schoeps.

Inhaltsübersicht

Olaf Glöckner und Roy Knocke
Einleitung

Aghet und Schoah

Christin Pschichholz
Historiografische Entwicklung unter besonderen Umständen. Die Erforschung des Völkermordes an den Armeniern zwischen Westeurozentrismus und türkischem Nationalmythos

Dan Stone
Der Holocaust und seine Historiografie

Christoph Beeh
Ein europäischer Völkermord? Anerkennung und Leugnung von Schoah und Aghet im Vergleich

Genozidale Logiken und Massengewalt

Daniel Bultmann
Die Revolution der Roten Khmer

Scott Straus
Muster von Genozid und Massengewalt in Subsahara-Afrika

Martina Bitunjac
Srebrenica, Juli 1995. Genozid, Verantwortung, Gedenken

Perspektiven in der Täterforschung

Frank Neubacher
Warum können Menschen so etwas tun? Kriminologische Aspekte der Täterforschung

Stefan Kühl
Zur Rolle von Organisationen im Holocaust: Warum sich Hunderttausende von Deutschen an der Deportation und Ermordung von Juden beteiligt haben

Mihran Dabag
Ideologie und gestaltende Gewalt. Aspekte der Formierung genozidaler Tätergesellschaften

Aufarbeitung, Erinnerungspolitik und Prävention

Hans-Christian Jasch
Holocaustverbrechen vor alliierten und deutschen Gerichten. Zu den Auswirkungen der Nürnberger Prozesse auf die spätere Rechtsprechung bundesdeutscher Gerichte in Verfahren gegen Holocausttäter

Gerd Hankel
Ruanda. Das zweifelhafte Verhältnis von Genozid, Erinnerung und Politik

Yair Auron
Holocaust und Völkermord in Bildung und Lehre heute. Eine kritische Bestandsaufnahme in Israel und anderswo

Shashi Tharoor
Das Zeitalter des Genozids und die Schwierigkeiten einer globalen Antwort

Kulturelle und philosophische Repräsentationen genozidaler Gewalt

Medardus Brehl
Narrative der Vernichtung in der deutschen Literatur um 1900

Irene Heidelberger-Leonard
Imre Kertész – »Der Holocaust als Kultur«

Roy Knocke
Genozid als philosophisches Problem

Ellen Rinner
Die Kunst des Mahnmals. Zwischen Geschichtspolitik, Darstellungstabu und Gedächtnisstiftung

Anhang

Literaturverzeichnis, Bildnachweise, Autorinnen und Autoren, Personenregister

Warenkorb

Ihr Warenkorb ist leer.