Eine kritische Revision des gesetzlichen Sicherungsmusters
Beschreibung
Das Vermieterpfandrecht war bereits in seinen Anfängen heftiger Kritik ausgesetzt, auch weil es in unserer Rechtsordnung bis heute als ein juristisches Unikum tituliert wird. Regulatorisch befindet sich das gesetzliche Sicherungsmuster im Spannungsgeflecht der widerstreitenden Interessen: Die Vorschriften sollen zum einen das Sicherungsbedürfnis des Vermieters in effizienter Form stillen; zum anderen soll der wirtschaftliche Spielraum des Mieters nicht übermäßig belastet werden.
Gerhard Schranner befasst sich mit der bis dato ungeklärten Architektur der §§ 562 ff. BGB und der elementaren Frage, ob die gesetzlichen Vorschriften gänzlich in die Rechtshistorie verabschiedet werden sollten oder ob einzelne Spielarten einer Neuvermessung und Neukonzeption beizubehalten sind. Um dies aufzudecken, werden die Regelungen unter einer rechtshistorischen, -theoretischen und -dogmatischen Optik de lege lata et ferenda beleuchtet und auf ihre Eignung im modernen Wirtschaftsverkehr untersucht.
Inhaltsübersicht
Prolegomena
1. Die Architektur und Rechtfertigung des Vermieterpfandrechts innerhalb der Privatrechtsordnung
Dogmatische Eckpfeiler des Vermieterpfandrechts – Ratio legis und Rechtfertigung des Vermieterpfandrechts
2. Das Vermieterpfandrecht im Spannungsverhältnis der mietrechtlichen Absicherung: Die normative und faktische Insuffizienz des gesetzlichen Sicherungsmusters
Analyse des Vermieterpfandrechts außerhalb der Krise und Insolvenz – Analyse des Vermieterpfandrechts in der Krise und Insolvenz – Rechtsdurchsetzung – Die Kollisionsebene beim Vermieterpfandrecht
3. Abschied vom geltenden Vermieterpfandrecht de lege ferenda?
Systematisierung und Bewertung des Vermieterpfandrechts – Reformüberlegungen de lege ferenda – Thesen und Schlussbemerkung
Literatur- und Stichwortverzeichnis
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