Das Schlichtungsverfahren vor dem Schiedsmann

Eine empirische Untersuchung zur Praxis strafrechtlicher Schlichtung in Nordrhein-Westfalen

1995. Tab.; 275 S.
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ISBN 978-3-428-08301-5
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ISBN 978-3-428-48301-3
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Beschreibung

Das strafrechtliche Schlichtungsverfahren vor dem Schiedsmann weist bei näherer Betrachtungsweise zahlreiche Parallelen zu Projekten auf, deren Ziel eine ausgleichende, nichtstrafende, auf Wiedergutmachung ausgerichtete Regelung strafrechtlicher Konflikte ist. Allerdings wird das Schlichtungsverfahren mit wesentlich geringerem finanziellem - der Schiedsmann ist ehrenamtlicher Laie - und personellem Aufwand betrieben. Dennoch findet das Schiedsmannsinstitut im aktuellen wissenschaftlichen Diskurs kaum Beachtung. Ziel der Untersuchung ist zunächst die Darstellung der (verfahrensbedingten) Besonderheiten. Hierauf aufbauend werden die anzunehmenden Erwartungen der Konfliktparteien (Täter / Opfer) dargestellt, wobei zwischen verfahrensunabhängigen Bereichen und solchen, die sich aus der konkreten Verfahrensausgestaltung ergeben, zu unterscheiden ist. Die auf Parteiangaben beruhende empirische Untersuchung liefert Angaben über den Ablauf der Schlichtungsverhandlung, wobei festgestellt wird, daß das Verfahren hinsichtlich der äußeren Merkmale den Parteierwartungen weitgehend entspricht und die angenommenen Zugangsbarrieren nicht den vennuteten Einfluß auf die Bewertung haben. Die Zufriedenheit mit der Schlichtungsverhandlung ist - trotz teilweise anfänglicher Skepsis - durchweg hoch, was eingeschränkt auch noch bei einem Verfahrensabschluß ohne förmliche Einigung gilt. Der Vergleich der Befunde mit den Ergebnissen anderer Projekte läßt einen qualitativen Unterschied des Schlichtungsverfahrens nicht deutlich werden.

Der theoretische Ansatz beruht auf der Vergleichbarkeit der Erwartungen namentlich der Opfer kleinerer Straftaten. Hierbei kommt es weniger darauf an, wer die Parteien mit welchem Konzept zur Konfliktregelung zusammenbringt, sondern daß dies geschieht. Die Rolle des "catalytic agent" kann von einem neutralen Dritten als Laie in Person des Schiedsmanns ohne weiteres übernommen werden.

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht: Erster Teil: Rechtliche Grundlagen des Schiedsmannsinstituts und dessen Verortung im Umfeld strafrechtlicher Schlichtung: Einleitung: Alternative Konfliktregelung; Einbeziehung des Schiedsmannsinstituts in die kriminalpolitische Diskussion - Historische Übersicht; Sühnebehörde in den neuen Bundesländern - Rechtliche Grundlagen des Schiedsmannsinstituts und quantitative Beteiligung am Kriminalitätsaufkommen - Der Ablauf des Schlichtungsverfahrens in Strafsachen - Konfliktbearbeitung unter Einschaltung eines Vermittlers - Zweiter Teil: Empirische Untersuchungen: Erstes Kapitel: Die Schiedsmänner: Einleitung - Soziodemographische Zusammensetzung der Schiedsmänner Erörterung - Einzelfragen - Zweites Kapitel: Die Parteien: Einleitung; Thesen - Empirische Untersuchung - Drittes Kapitel: Zusammenfassung und Schlußbetrachtung - Literaturverzeichnis - Anhang I-X

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