Das Menschenwürdekonzept der Europäischen Menschenrechtskonvention
2020. 361 S.
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ISBN 978-3-428-15611-5
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ISBN 978-3-428-55611-3
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Beschreibung

Insbesondere nach Ende des Zweiten Weltkriegs bildete sich die Menschenwürde als Rechtsbegriff heraus und fand Eingang in das Völkerrecht. Das deutsche Grundgesetz (GG) war die erste Verfassung, die die Menschenwürde an die Spitze der Verfassungsordnung stellte. In der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) ist die Menschenwürde hingegen nicht ausdrücklich benannt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) nimmt jedoch regelmäßig auf sie Bezug.

Die Arbeit geht der Frage nach, welche Rechtsqualität die Menschenwürde im Konventionsrecht besitzt. Zudem wird eine positive Begriffsbestimmung vorgenommen. Dabei wird vor allem der völkerrechtliche Gehalt der Menschenwürde ebenso wie die Rechtsprechung des EGMR näher untersucht und ein Vergleich mit der Menschenwürde nach dem GG und auf der Ebene des EU-Rechts angestellt. Der Autor arbeitet grundlegend heraus, dass es sich bei der Menschenwürde um die gemeinsame Grundlage des internationalen Menschenrechtsschutzes, um einen allgemeinen Rechtsgrundsatz und ein universelles Rechtsprinzip handelt. Der Menschenwürde kommt eine normative Doppelfunktion als objektivem Rechtsgrundsatz sowie als eigenständigem Grundrecht zu. Diese Annahme prägt nicht nur das Menschenwürdeverständnis des GG und des EU-Rechts, sondern auch das Menschenwürdekonzept der EMRK.

Inhaltsübersicht

A. Einleitung und Gegenstand der Untersuchung

B. Von der Idee zum Recht – die Entwicklung der Menschenwürde zum Rechtsbegriff und ihr völkerrechtlicher Gehalt

Eine kleine Ideengeschichte der Menschenwürde – Die Herausbildung des Rechtsbegriffs der Menschenwürde und sein universeller Gehalt

C. Die Würde des Menschen nach dem Grundgesetz

Die Neujustierung der Stellung des Staates gegenüber dem Menschen mithilfe der Menschenwürdegarantie – Begriffsbestimmung vom Verletzungsvorgang her – Die Menschenwürde als seinsgegebener Wert – Objektformel und Subjektqualität des Menschen – Die Menschenwürde als »Wurzel aller Grundrechte« und absolute Grenze staatlichen Handelns – Absolutheit und Unabwägbarkeit der Menschenwürdegarantie – Die Menschenwürde als Konstitutionsprinzip und zugleich als anspruchsbegründendes Grundrecht

D. Die Würde des Menschen nach dem Recht der Europäischen Union

Der Grundrechtsschutz auf Unionsebene – Funktion und normativer Charakter der Menschenwürdegarantie in der EU – Die Würde des Menschen in der Rechtsprechung des EuGH

E. Die Würde des Menschen nach der EMRK im Lichte der Rechtsprechung des EGMR

Die Rechtsquellen der Menschenwürde auf der Ebene des Europarats und in der EMRK – Rechtsqualität und Bestimmung des normativen Gehalts des Menschenwürdesatzes in der EMRK

F. Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Sach-/Personen- und Rechtsprechungsverzeichnis

Pressestimmen

»Wer sich also, wie Bührer und Ronc, an das monumentale Thema der Menschenwürde wagt und darüber ein Buch zu schreiben fertigbringt, dem ist schon deshalb Respekt zu zollen. Zur Menschenwürde in der EMRK kann man nicht besser informiert sein als nach der Lektüre dieser beiden Autoren.« Dr. Ulrich Wagrandl, in: Zeitschrift für Öffentliches Recht, Bd. 76, Heft 2/2021

»Mit seiner fundierten Analyse des Menschenwürdebegriffs - angefangen im deutschen innerstaatlichen Recht über Unionsrecht bis hin zur EMRK - leistet er einen wesentlichen wissenschaftlichen Beitrag, der Theoretikern und Praktikern gleichermaßen zu empfehlen ist.« Lisa Steurer, in: Newsletter Menschenrechte, 1/2020

»Die Relevanz des Themas liegt in Anbetracht der zunehmenden, auch rechtlichen Verflechtung der europäischen Länder (nicht nur der EU) auf der Hand. Das Thema der Verrechtlichung der Menschenwürde im Allgemeinen sowie ihres Status in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte im Besonderen ist in einer verständlichen Weise dargelegt, sodass auch Nichtjuristen sich mit Gewinn der Materie zuwenden können. Die Konventionen des Europarats und die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte berühren die Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit in vielfacher Weise« Prof. Dr. habil Hans-Ernst Schiller, Rezension vom 16.06.2020 in: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/26628.php

»Die Dissertation liefert daher einen wertvollen Beitrag zur Menschenwürdediskussion aus rechtsvergleichender Sicht.« Prof i.R. Dr. Albrecht Weber, in: Deutsches Verwaltungsblatt, 24/2020

»Especially as both a lawyer and philosopher, I think that this book, bridging the gap between philosophy and law, is a much-required and immensely welcome contribution to the current debate on a somewhat neglected idea.[...] This book is well-structured, clearly argued, and very informative, and I can only recommend it to any potential reader interested in the idea of human dignity and its role in German, EU, and ECHR law.« Dr. Paul Gragl, in: Common Market Law Review, Vol. 57, 6/2020

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