Das Leibregiment der friesischen Statthalter

Kriegsgerichte, Offizierslaufbahnen und militärische Lebenswelten in den Garnisonsstädten Leeuwarden, Groningen und Emden 1666–1752

2016. 10 Tab., 11 Abb. (darunter 4 farbige); 580 S.
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ISBN 978-3-428-14899-8
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ISBN 978-3-428-84899-7
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Beschreibung

Anhand des Leibregiments der friesischen Statthalter untersucht die Studie das Verhältnis von Militär und Zivilbevölkerung in den Städten Leeuwarden, Groningen und Emden. Dabei werden das Kriegsgerichtswesen, das Offizierskorps sowie das Zusammenleben von Soldaten und Zivilpersonen dargestellt. Vorangestellt sind Abschnitte über die Geschichte des Regiments sowie über die Prägung der Städte durch das Militär.

Die Arbeit zeigt auf, dass in den Kriegsgerichten von Seiten der Offiziere danach gestrebt wurde, eine Distinktion von Militär- und Zivilpersonen im juristischen Sinn zu erreichen. Die Offiziere selbst standen im Spannungsfeld von zivilen und militärischen Lebenswelten. Häufig blieben sie trotz ihrer Anstellungen im Militär in der zivilen Gesellschaft integriert. Das Verhältnis von Soldaten und Zivilpersonen war mitunter angespannt, jedoch hatte die Obrigkeit durch die Installation von Wachen und Kriegsgerichten es geschafft, beiden Gruppen Wege zur Konfliktlösung zu bereiten.

Inhaltsübersicht

I. Einleitung

Themenaufriss – Definitionen der Begriffe Militärs und Zivilpersonen – Forschungsstand – Untersuchungsgegenstand – Quellenlage – Präzisierte Fragestellungen und Gang der Arbeit

II. Geschichte des Regiments

Friesland und das Militär – Statthalter Heinrich Casimir II. als Kolonel: Die Aufrichtung des Regiments Nassau-Friesland – Regiment ohne Struktur? – Entwicklung des Regiments bis zur Reform von 1752 – Garnisonslegungen – Uniformierung – Bewaffnung – Geistliche Betreuung – Stärke und Personalstruktur des Regiments

III. Die Stadt als militärischer Ort

Einrichtung der Garnisonen: Der Sonderfall Emden – Topographie und Struktur der Städte – Stärke der Garnisonen – Stätten der Garnison – Bedeutung des Statthalters für die Garnisonen – Militärische Verwaltung – Einzug in die Städte – Quartiernahme – Wachen und Wachdienst – Musterungen und Paraden – Exkurs: Die Musterungskommissare Bourbom und Daniel van Sloter-dijck in Leerort und Emden (1741) – Kirchliches Leben – Zusammenschau

IV. Militär und Recht: Das militärische Gerichtswesen in Leeuwarden, Groningen und Emden

Einführung – Eckdaten: Instituierung und Auflösung – Institutionelle Grundlagen – Überlieferung der Bestände der Kriegsgerichte – Gesetzliche Grundlagen – Aufbau und personelle Besetzung – Räumliche Beschränkung der Gerichtsbarkeit – Personenbezogene Beschränkung der Gerichtsbarkeit – Konkurrenz um die Jurisdiktion: Auseinandersetzungen zwischen dem Kriegsrat und dem Hof von Friesland in Leeuwarden – Emden: Zwist um Zuständigkeit zwischen Magistrat und Kriegsrat (1740) – Leeuwarden: Zwist um das Erteilen des Pardons (1738) – Proteste gegen die personelle Struktur der Kriegsgerichte – Änderungsvorschläge durch Gerichtsschulzen und Assessoren – Der Strafprozess – Militärisch-zivile Rechtsprechung – Fazit

V. Die Offiziere im Regiment

Einführung – Offiziersränge im niederländischen Militär – Wie wird man Offizier? – Pierre Bourdieus Kapitaltheorie – Das soziale Kapital: Die Rolle des Adels in Friesland – Sozialprofil der Kapitäne – Das ökonomische Kapital: Finanzen als Mittel der Möglichkeiten – Sozialprofil – Argumentationsstrategien zur Erlangung eines Offizierpostens – Laufbahnen der rangniedrigeren Offiziere und Unteroffiziere – Zwischenfazit – Beziehungen zwischen Statthalter und Offizieren – Karriereverläufe im Militär – Alternativen zum Militärdienst: oder die Bedeutung des Amtes des Grietmans in der Provinz Friesland – Der Tod als Ende der Dienstzeit – Die Offizierswerdung oder die Inkorporation habituellen Verhaltens: Eine Annäherung – Fazit

VI. Die Soldaten: Militärische Lebenswelten in der frühneuzeitlichen Gesellschaft

Einführung – Eintritt in die Armee – Migration mit dem Regiment: Vorbedingungen zur Garnisonsnahme – In den Garnisonsstädten: Balance zwischen privaten und öffentlichen Räumen – Der öffentliche Raum: Beziehungen zwischen militärischer Obrigkeit und Soldaten – Militärische und zivile Devianz im öffentlichen Raum – Wie werden Konflikte gelöst? – Annäherungen zwischen Soldaten und zivilen Einwohnern – Militärs außerhalb der Stadt – Zwischenfazit: Das Verhältnis von Quartier und Straße – Familie und Eheschließungen – Armut im Militär – Abgang aus dem Militär – Desertion als soziales Phänomen – Am Ende des Lebens – Fazit

VII. Schlussbetrachtung

VIII. Quellen- und Literaturverzeichnis

Quellen – Literatur – Lexika und Nachschlagewerke – Internetseiten – Abbildungen

IX. Appendix

Hohe Offiziere des Regiments – Personenkatalog über Offiziere und Militärbedienstete in den Kompanien – Namensregister zum Personenkatalog – Personal der Kriegsgerichte

Register

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