Carl Schmitt und die Literatur
2022. 14 Abb. (davon 7 farbige); 523 S.
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ISBN 978-3-428-18608-2
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ISBN 978-3-428-58608-0
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ISBN 978-3-428-38078-7
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Beschreibung

Andreas Höfeles Buch ist die erste Gesamtdarstellung von Carl Schmitts Umgang mit der Literatur. Es rekonstruiert die intellektuelle Biographie des umstrittenen Staatsrechtlers im Lichte der in den verschiedenen Phasen seines langen Lebens jeweils wichtigsten literarischen Autoren, Werke und Figuren. Schmitt war mit Dichtern befreundet, er hat über Literatur geschrieben und auch selber literarische Texte verfasst. Vor allem aber war ihm die Literatur zeitlebens eine unentbehrliche Denkressource. Das Buch beschreibt die politischen und persönlichen Konstellationen, von denen Schmitts Umgang mit Literatur geprägt war und in denen er Resonanz fand. Es zeigt, dass die Literatur kein Nebenschauplatz des Schmitt’schen Denkens ist. Sie ist Spiegel und immer wieder zentraler Referenzrahmen für Schmitts Sicht auf die Zeitgeschichte und für die mythische Überhöhung seiner eigenen Rolle in ihr.

Medienecho

26. Januar 2022: Interview mit Andreas Höfele in der Sendung "Lesart" im Deutschlandfunk Kultur

29. Dezember 2022: Auf Platz 6 der Sachbuch-Bestenliste für Januar 2023 der ZEIT, Deutschlandfunk Kultur und dem ZDF gewählt

16. Dezember 2022: Positive Besprechung durch Helmut Lethen in der Rubrik "Neue Sachbücher" in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Inhaltsübersicht

Einleitung: Das dritte Auge

1. Mit der Dichtung gegen die Zeit: Die ›Schattenrisse‹ und ›Das Nordlicht‹:
Anfänge: Berlin 1907 – Arm wie ein Landigel – ›Schattenrisse‹: gelehrte Versteckspiele – Die Umrissenen – Der Dichter des ›Nordlichts‹ – Schmitts ›Nordlicht‹-Studie von 1916 – ›Nordlicht‹ und politischer »Mythus« – »Bruch-Marmor«

2. Unter Literaten:
Militär und Boheme – Kulturkatholizismus und Literatentum: Franz Blei – Die Buribunken – Die Fackelkraus – Der magische Bischof: Hugo Ball – »Weit mehr als eine bloße Episode«: Schmitts Begegnung mit Ball – Balls ›Folgen der Reformation und die Folgen‹

3. Shakespeare I: Der Othello-Komplex:
»Von einem, der nicht klug, doch zu sehr liebte« – Gejagt von den Furien – Der Schatten Gottes – Der Mohr mit dem germanischen Namen – Der treue Zigeuner – Meer und Medusa: das Abjekt – Arbeit am Begriff

4. Konrad Weiß: Der schwäbische Epimetheus:
Der Verkannte – Der Freund – Morgengestirn – Die eigentliche(re) katholische Verschärfung – Der christliche Epimetheus – 1933, oder: Die Aufbrecher – Justitia: ein Gedicht und eine Widmung

5. Lange Schatten, geheime Zeichen: Herman Melvilles ›Benito Cereno‹:
Das neue Reich – Eine Warnung – Melvilles Erzählung – Geburt eines Mythos – Signale aus dem Bauch des Leviathans – Der Besiegte – Ableger – Die falsche Befreiung

6. Nachkrieg:
Hitlerbilder – Davongekommen – Gespräch mit einem Kollegen – Zwei Gräber in Berlin – Urworte, magische Klänge – In der Stille – Glossarium – Polarität der Zeitgenossen: Thomas Mann, Gottfried Benn – Das Verhältnis zu Ernst Jünger

7. Shakespeare II: Hamlet in Plettenberg:
Vorspiel: Fortinbras 1914 – »Deutschland ist Hamlet«: ein Rückblick – Hamlet Stunde Null – »Schreibtafel her!« – Sohn der Maria Stuart – Einbruch der Zeit – Der englische Garant: John Dover Wilson – Walter Benjamins Hamlet – Reaktionen – Kurve abwärts – Zauderer und Aufhalter – Nachspiel: Fortinbras 1989

8. Auf zum letzten Gefecht, oder: Schmitt contra Blumenberg. Literarisches in der Säkularisierungsdebatte:
Goethes ungeheurer Spruch – Kontaktaufnahme – Säkularisierung: eine »Kategorie historischen Unrechts« – Weltlichkeit gegen Verweltlichung – Erik Petersons ›Legende‹ – Politische Theologie II – Finale furioso – Arbeit am Mythos

Epilog: Die Verfolger

Pressestimmen

»Mit Spannung erwartet, mit großem Interesse gelesen und von der ersten bis zur letzten Seite nicht enttäuscht, so lässt sich die erste Begegnung mit dem vorliegenden Band zusammenfassen. Andreas Höfele, Anglist und Shakespeare-Spezialist, legt mit dieser umfangreichen Analyse eine tiefschürfende, vielfach überraschende, gründliche und faszinierende Darstellung von Carl Schmitts Beziehung zur Literatur vor.« Dr. Angela Reinthal, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 2/2023

»Dem Rezensenten ist kein Buch bekannt, das im Distanzmedium der Literatur eine größere Tuchfühlung mit der Lebensgeschichte des so genialen, in seinen Handlungen so monströsen Rechtsgelehrten herstellt.« Prof. Dr. Helmut Lethen, in: FAZ, Neue Sachbücher, Nr. 293 vom 16.12.2022

»Höfeles Buch ist zweifellos eines der wichtigsten, auch stilistisch gelungensten Schmitt-Bücher der letzten Jahre.« Prof. Dr. Reinhard Mehring, in: Philosophischer Literaturanzeiger, Bd.75, 4/2022

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