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Briefe und Tagebücher zwischen Text und Quelle

Geschichts- und Literaturwissenschaft im Gespräch II

2021. 7 Abb.; 333 S.
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ISBN 978-3-428-15891-1
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ISBN 978-3-428-55891-9
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Beschreibung

Johann Wolfgang von Goethe rechnete die Briefe »unter die wichtigsten Denkmäler, die der einzelne Mensch hinterlassen kann« und Friedrich Hebbel bezeichnete das Tagebuch als »Notenbuch meines Herzens«. Für den vorliegenden Band haben sich HistorikerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen zusammengetan, um Briefe und Tagebücher jenseits solcher poetischen Topoi zu erkunden. Der Band spiegelt den gegenseitigen Lernprozess wider: Historiker profitieren von literaturwissenschaftlicher Expertise, indem sie für den literarischen Charakter von Tagebüchern und Briefen sensibilisiert werden, in die Gattungstraditionen und -konventionen eingelassen sind. Literaturwissenschaftler profitieren in ihrer Textanalyse vom Kontextwissen der Historiker gerade in Hinblick auf die Pragmatik dieser Textsorten. Auf diese Weise entsteht ein Panorama der Briefkultur und des diaristischen Schreibens von der Frühen Neuzeit bis in das 20. Jahrhundert. Im Ergebnis zeigt sich, dass das interdisziplinäre Gespräch zwischen Geschichts- und Literaturwissenschaften die Textanalyse produktiv voranbringen kann, ohne die unterschiedlichen Erkenntnisinteressen einzuebnen.

Inhaltsübersicht

Volker Depkat/ Wolfram Pyta: Briefe und Tagebücher zwischen Literatur- und Geschichtswissenschaft
Maria Thurmair/ Christian Fandrych: Das Tagebuch aus text(sorten)linguistischer Perspektive
Michael Maurer: Tagebücher als Quellen der Geschichtswissenschaft
Miriam Nandi: Schreiben in Serie – Überlegungen zu Form und narrativer Identität in englischen Tagebüchern der Frühen Neuzeit
Thomas-Stamm Kuhlmann: Die Tagebücher Karl August von Hardenbergs als Quelle der Geschichtswissenschaft
Sebastian Rojek: Beglaubigte Selbstrechtfertigung oder skeptische Selbsthistorisierung? Überlegungen zu Strategien der Einbindung von Briefen und Tagebüchern in Autobiographien des 20. Jahrhunderts
Andrea Albrecht/ Wolfram Pyta: Die Tagebücher des Dr. phil. Joseph Goebbels. Überlegungen zu Schreibprozess, Überlieferungsabsicht und Literarizität
Robert Vellusig: Imagination und Inszenierung. Symbolische Distanzregulation in der Briefkultur des 18. Jahrhunderts
Anita Krätzner-Ebert: Denunziatorische Briefe in der DDR – Form, Intention, Kommunikationsstrategien
Jochen Strobel: Otto von Bismarck. Ein Prominenter des 19. Jahrhunderts in der Briefkultur
Udo Grashoff: Abschiedsbriefe. Letzte Zeilen vor dem Suizid als historische Quellen
Jens Ebert: Briefeschreiben in Extremsituationen: Feldpost im Zeitalter der Weltkriege
Volker Depkat: Briefe deutscher Amerika-Auswanderer zwischen Text und Quelle
Maria Zens: Autorpositionierungen – zur »inneren Geschichte« der Vermarktung schöner Literatur
Sebastian Hansen: Offene Briefe als Auslöser von Medienskandalen in Deutschland seit 1945

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