17. Dezember 1820:

 
 
17.
Auf dem Naumburger Fürstentage (1561) wurden die päbstlichen Gesandten vorgelassen, welche die Theilnahme und Anerkennung des Tridentinischen Conciliums von Seiten der protestantischen Fürsten bewirken sollten.
Sie wurden, bei ihrem Eintritt von den Fürsten nur mit einer kleinen Verneigung bewillkommt, wo jeder sein Bonet etwas lüftete. Sie übergaben nun jedem Fürsten einen Brief des Pabstes in lateinischer Sprache und entfernten sich.
Die Fürsten entsiegelten ihre Briefe, um sie zu lesen, und fanden auf jedem derselben geschrieben:
»Filio nostro dilecto.«
(Unserm geliebten Sohn.)
Sogleich schickten sie, höchst entrüstet, den päbstlichen Abgeordneten diese Briefe ohne Ausnahme zurück, und ließen solchen andeuten: »Sie wüßten sich nicht zu erinnern, daß sie des Pabstes Söhne wären, sie hofften vielmehr, ihre Mütter wären fromm gewesen und sie hätten andre Väter, als den Pabst gehabt.«
Hierauf mußten die Gesandten unverrichteter Sache weiter reisen.

 

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