Der lukrative Schuldvertrag

Eine historisch-institutionelle Dekonstruktion seiner Physiognomie

2021. 321 S.
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ISBN 978-3-428-18011-0
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ISBN 978-3-428-58011-8
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Preis für Bibliotheken: 136,00 € [?]

Beschreibung

Zwei Menschen, unterschiedlicher Herkunft, begegnen sich zum ersten Mal in einer Wüste, fernab jeder Siedlung. Sie sind sich kulturell fremd. Einer hat Dörrfleisch dabei und ist durstig. Der andere ist hungrig und trägt Wassermelonen. Was würden sie tun? Würden sie einen Tauschvertrag abschließen? Intuitiv bejaht man dies. Das lehrt der gesunde Menschenverstand: Eine Vereinbarung sei ein Vertrag, der Mensch habe eine natürliche Neigung zum lukrativen Austausch und der Staat sei nur eine Stütze des Marktes. Auf dieser Prämisse ist der umstrittene globale Finanzmarkt aufgebaut.

Diese Arbeit zeigt im Gegenteil – anhand einer historischen, philosophischen, wirtschaftlichen und anthropologischen Analyse – auf, dass der Staat keine reine Hilfsfunktion hat, sondern ein struktureller Bestandteil des gegenseitigen Schuldvertrags ist: Ohne einen institutionellen Rahmen wären Vereinbarungen nicht bindend und der lukrative Austausch wäre nicht notwendigerweise als Verhaltensmaxime eingeführt worden.

Inhaltsübersicht

Einleitung
Problemstellung – Meinungsstand – These – Gang der Untersuchung – Themeneingrenzung
1. Der Vertrag auf dem globalen Finanzmarkt – Seine Verzerrung
Der Wettbewerb der Rechtsprodukte – Die Fragmentierung der Gerechtigkeit – Ursprung der globalen Dysfunktionalität der Vertragsstruktur: Der Marktpopulismus – Ergebnisse
2. Geschichte der Liberalisierung des gegebenen Wortes: Das Prinzip pacta sunt servanda
Römisches Recht – Das Recht des Mittelalters – Kanonisches Recht – Schule des Naturrechts: Die einfache Vereinbarung bindet – Die Kodifizierung in Deutschland: Die Gleichstellung der Willenseinigung mit dem obligatorischen und realen Vertrag – Ergebnisse
3. Der Ursprung der Bindungskraft der lukrativen Schuldvereinbarung
Ethisches Postulat des Vertrages: Der Mensch mit Willensfreiheit – Das wirtschaftliche Postulat des Vertrages: Der homo oeconomicus – Von den ethisch-ökonomischen Postulaten zum Recht: Ist der lukrative Schuldvertrag ein vorstaatliches Phänomen? – Die notwendige Institutionalisierung des lukrativen Schuldvertrages – Das Überleben des Form- und Typenzwangs – Ergebnisse
Schlussbetrachtungen: Zurück zu »der globalen Finanzwüste«
Literatur-, Personen- und Sachwortverzeichnis

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